Prozess-Neuauflage um rätselhafte Todesfälle in Altenheim

Eigentlich sollte es schon im Januar das Urteil wegen der rätselhaften Todesfälle in einer Seniorenresidenz geben. Weil ein Richter längere Zeit krank war, beginnt nun alles wieder von vorne.
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Eine der Angeklagten spricht vor Prozessbeginn mit ihrem Anwalt. Foto: Nicolas Armer/dpa
dpa Eine der Angeklagten spricht vor Prozessbeginn mit ihrem Anwalt. Foto: Nicolas Armer/dpa

Bamberg (dpa/lby) - In der Seniorenresidenz Gleusdorf im unterfränkischen Landkreis Haßberge starben vor mehreren Jahren fünf Bewohner unter dubiosen Umständen - am Mittwoch begann der Prozess gegen drei ehemalige Heimmitarbeiter von neuem. Vor dem Landgericht Bamberg verlas die Oberstaatsanwältin die Anklageschrift, die im Vergleich zum ersten, ausgesetzten Verfahren unverändert blieb.

In dem Altenheim waren zwischen 2011 und 2016 fünf Bewohner unter rätselhaften Umständen gestorben. Grund dafür sollen laut Anklage Misshandlungen und schlechte Versorgung gewesen sein. Die drei Angeklagten waren zum Zeitpunkt der Todesfälle leitende Mitarbeiter des Altenheims. Ihnen werden gemeinschaftlicher Totschlag in einem Fall und versuchter Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. Die Beschuldigten machten beim Prozessauftakt keine Angaben, ließen aber über ihre Verteidiger ausrichten, dass sie die Vorwürfe bestreiten.

Der Anwalt der einstigen Heimleiterin erklärte, seine Mandantin bestreite insbesondere den in der Anklage formulierten Vorwurf, sie habe aus Gleichgültigkeit gegenüber den Heimbewohnern gehandelt. Auch treffe es nicht zu, dass sich die Beschuldigten "als Herren über Leben und Tod geriert" hätten. Die Verteidiger des früheren Pflegedienstleiters und des einstigen ärztlichen Leiters des Heims schlossen sich dieser Erklärung an.

Der Prozess hatte ursprünglich bereits im Juli 2019 begonnen. Nach 13 Verhandlungstagen und mehr als 30 vernommenen Zeugen musste das Verfahren jedoch ausgesetzt werden, da einer der beteiligten Richter länger erkrankt war. Glücklich sei niemand darüber, dass der Prozess neu habe beginnen müssen, sagte der Vorsitzende Richter: "Aber die Strafprozessordnung lässt uns keine andere Wahl." In dem neuen Prozess sind bis zum 13. März 15 Verhandlungstage angesetzt.

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