Prozess: Brose-Chef akzeptiert Millionenstrafe nicht

Coburg - Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Urkundenfälschung und Kennzeichenmissbrauch vor. Geladen seien für die Verhandlung vor dem Amtsgericht ein Sachverständiger und elf Zeugen, teilte ein Justizsprecher mit (Aktenzeichen: 3 Cs 130 Js 5435/13).
Der Mitinhaber des Autozulieferers Brose hatte den Strafbefehl erhalten, weil er an seinem Porsche ein Klebekennzeichen genutzt hatte anstatt normaler Nummernschilder. Auf Nachfrage begründete er diesen Schritt mit ästhetischen Motiven. Eine Ausnahmegenehmigung hatte er nach eigenen Worten dafür nicht beantragt.
Fahren ohne Kennzeichen billiger als mit Plastik-Kennzeichen?
Stoschek hatte sich selbst ausführlich zu den Vorwürfen geäußert. Er wolle die verhängte Geldstrafe von 1,65 Millionen Euro nicht akzeptieren, hatte er in einer Pressekonferenz Ende August erklärt. Er habe deshalb Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt. Die Geldstrafe - 55 Tagessätze zu je 30.000 Euro - stehe in keinem Verhältnis zu den Vorwürfen.
"Es kann nicht richtig sein, für das Parken mit einem gut lesbaren Klebekennzeichen eine Strafe von 1,65 Millionen Euro zu verhängen, wenn eine Fahrt ganz ohne Kennzeichen nur ein Bußgeld von 60 Euro ohne Punkteeintrag nach sich zieht", so Stoschek.
Die Justiz hingegen betont, dass sich die Summe an den Vermögensverhältnissen Stoscheks orientiert und die Strafe in Höhe von 55 Tagessätzen völlig normal sei, da es eben nicht nur um falsches Material beim Kennzeichen gehe: Ein Gutachter hatte nachgewiesen, dass die Kennzeichen aus Folie im Falle einer Geschwindigkeitskontrolle durchaus nützlich sein können – denn die reflektierende Folie macht ein Blitzer-Foto unlesbar.