Prostituierten-Mörder von Nürnberg: Das erzählen seine Zimmerkollegen über ihn
Nürnberg - "Pension Raabstraße": Wer hier landet, ist am Tiefpunkt seines Lebens angekommen. Das heruntergekommene Wohnheim für Obdachlose an der Stadtgrenze zu Fürth ist ein Sammelbecken gescheiterter Existenzen. Auch Felix R. (21), der geständige Prostituierten-Mörder, lebte hier.
Schon länger ein Problemfall
Als ihn das Sozialamt vor eineinhalb Jahren einen Platz in der "Pension" zuwies, war Felix R. bereits ein Problemfall: ohne eigene Wohnung, ohne Arbeit, ohne Geld. Seine Eltern hatten ihn rausgeworfen. Die genauen Gründe sind nicht bekannt, doch Oberstaatsanwalt Alfred Huber bestätigt, dass er wegen einer innerfamiliären Auseinandersetzung zu zwei Wochen Jugendarrest verurteilt wurde.
In einem Obdachlosenheim, in dem sich vier vom Schicksal gezeichnete Männer ein 20 Quadratmeter großes Zimmer teilen müssen, ist kein Platz für Privatsphäre. Mitbewohner Paul (Name geändert) und die anderen hätten sich gewundert, als Felix R. mit einem Paket anmarschiert kam, einem Modellbausatz für einen Panzer, 250 Euro teuer.
"Er schrieb ständig mit Nutten"
"Wir kriegen hier alle nur Hartz IV. Und er hatte auch nie Geld. Wie soll das gehen?", beschreibt Paul, was ihm damals durch den Kopf ging. Jetzt, drei Wochen später, ist er sicher: "Das Geld hat er bestimmt der ersten Prostituierte geklaut, die er umgebracht hat". Das Bild, das die Heimbewohner von Felix R. zeichnen, trägt Züge eines Psychopathen. Paul sagt: "Wenn er da war, saß er nur die ganze Zeit auf seinem Bett, und schrieb oder telefonierte ständig mit Prostituierte. Was anderes hatte er nicht im Kopf."
Lesen Sie auch: Wie tickt der Prostituierten-Killer?
- Themen: