ProSiebenSat.1 sieht sich auf Kurs: Absage an Mediaset

Mit dem klassischen Werbefernsehen verdient ProSiebenSat.1 immer noch den Löwenanteil - trotz Einbußen. Konzernchef Conze investiert ins Programm und in seine Verbreitung via Internet. Die Anleger freut's.
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Das Logo der ProSiebenSat.1 Media AG ist in der Konzernzentrale in Unterföhring vor dem Podium zu sehen. Foto: Sven Hoppe/Archivbild
dpa Das Logo der ProSiebenSat.1 Media AG ist in der Konzernzentrale in Unterföhring vor dem Podium zu sehen. Foto: Sven Hoppe/Archivbild

München - ProSiebenSat.1 ist mit mehr Zuschauern, mehr Umsatz und mehr Gewinn ins Jahr gestartet. Das Geschäft mit Internet-Plattformen wie der Partnervermittlung Parship und dem Vergleichsportal Verivox wuchs ebenso kräftig wie das Produktionsgeschäft für Videoportale wie Youtube - was die schwächeren TV-Werbeeinnahmen mehr als ausgeglichen hat. Vorstandschef Max Conze sagte am Donnerstag: "Wir machen Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie."

Der Quartalsumsatz wuchs um vier Prozent auf 913 Millionen Euro, der Gewinn stieg - ohne Berücksichtigung positiver Einmaleffekte - um 1 Prozent auf 94 Millionen Euro. Von April bis September werde das Ergebnis jedoch stark von Investitionen belastet werden, kündigte Conze an. Im Juni will der Konzern seine Streaming-Plattform Joyn starten, die für die Zukunft des Konzerns eine entscheidende Rolle spiele.

"Ich bin sehr hoffnungsfroh, dass zum Start im Juni die ARD und die ARD-Familie in unseren Live-Streams Partner sind. Und das ZDF ist auch da", sagte Conze. Joyn soll als kostenloses Mediathek-Portal starten, im Winter um werbefreie Bezahlangebote ergänzt werden und in zwei Jahren 10 Millionen Zuschauer erreichen.

Für das Gesamtjahr peilt ProSiebenSat.1 einen Umsatzzuwachs auf 4,2 Milliarden Euro an, wegen der Investitionen aber einen Rückgang des Betriebsgewinns auf etwa 960 Millionen Euro. Allerdings hänge das stark von dem weiterhin herausfordernden TV-Werbemarkt ab.

Weil ProSiebenSat.1 in den vergangenen drei Jahren zwei Drittel an Wert verloren hat, wird immer wieder über eine Übernahme spekuliert, etwa durch den italienischen Mediaset-Konzern. Conze sagte, man arbeite bei Produktion und Technik zusammen. Er betonte aber: "Ich sehe keine industrielle Logik in einer industriellen Kombination von Mediaset und ProSiebenSat.1."

Die Börse nahm den Zwischenbericht positiv auf. Die Aktie legte am Vormittag zu.

ProSiebenSat.1 leidet wie andere Sender und Anstalten unter der Konkurrenz von Streamingportalen wie Netflix oder Amazon Prime - ein Teil der Zuschauer und Werbung wandert ins Internet ab. Mit der eigenen Streaming-Plattform will ProSiebenSat.1 nun dagegenhalten. Im klassischen Fernsehen gewannen die Sender der Gruppe aber Zuschauer - der Marktanteil wuchs um einen Prozentpunkt auf fast 28 Prozent.

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