Promi-Hotelier Andreas Pflaum ist obdachlos

Streit um den Rückkauf: Briefkastenfirma ließ die Schlösser seiner Wohnung im einst noblen Pflaums Posthotel Pegnitz austauschen.
von  Abendzeitung
Wurde aus seiner Wohnung ausgesperrt: Der Promi-Wirt Andreas Pflaum in seiner Nobel-Herberge in Pegnitz.
Wurde aus seiner Wohnung ausgesperrt: Der Promi-Wirt Andreas Pflaum in seiner Nobel-Herberge in Pegnitz. © Berny Meyer

Streit um den Rückkauf: Briefkastenfirma ließ die Schlösser seiner Wohnung im einst noblen Pflaums Posthotel Pegnitz austauschen.

PEGNITZ Als Andreas Pflaum seine Wohnungstür aufsperren wollte, traute er seinen Augen nicht: Der Schlüssel passte nicht mehr ins Schloss der Wohnung in „Pflaums Posthotel Pegnitz“ (kurz PPP). Die Briefkastenfirma Recors Ltd., der das Hotel inzwischen gehört, hatte es austauschen lassen. Zwei Tage und zwei Nächte war der auf der ganzen Welt bekannte Gastronom obdachlos.

Die Geschichte ist kompliziert: Nachdem das PPP 2007 Insolvenz anmelden und im Oktober 2008 zusperren musste, gehörte es erst der Liechtensteiner „Staros Anstalt“ des ukrainischen Investors Jurij Salnikow. Doch auch dieses Unternehmen musste 2008 Insolvenz anmelden und verscherbelte das Hotel an eine Briefkastenfirma auf den British Virgin Islands, an die Recors Ltd. Und das, obwohl Pflaum sich ein Rückkaufsrecht gesichert hatte, ebenso wie das Wohnrecht.

Andreas Pflaum spricht von "mafiösen Methoden"

Die Streitigkeiten um den Rückkauf sind wohl auch der Anlass, Pflaum mit „ständig neuen, fast schon mafiösen Methoden unter Druck zu setzen“, wie er sagt: „Schon vor dem Schlösser-Austausch, gab es einige Vorfälle.“ So sei ihm schon einmal der Strom und das Wasser gesperrt worden, ein anderes Mal wurden gar die Telefonleitungen gekappt. „Aber ich lasse mich nicht unterkriegen“, sagt der Promi-Gastronom.

Unterstützung bekommt der 69-Jährige nicht nur von seinen ehemaligen Stammgästen – darunter TV-Moderator Thomas Gottschalk –, die ihn mit Briefen und Blumengrüßen aufmuntern. Auch der Bayreuther Anwalt Ortwin Lowack steht an seiner Seite. Gegenüber dem Nordbayerischen Kurier sagte er: Sollte die Recors Ltd. versuchen einen Räumungsprozess anzustreben, um Pflaum vor die Tür zu setzen, so gehe er davon aus, „dass über das Auftreten der Recors Ltd. bei einem deutschen Gericht ein Gelächter entstehen müsste, das quer durch die Republik hallen könnte“. kes

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