Prokop zum Fall Semenya: Sport steckt im Dilemma

Der frühere Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands, Clemens Prokop, hält es für möglich, dass die Justiz noch in den Fall der Läuferin Caster Semenya eingreift. "Warten wir mal ab, ob nicht noch staatliche Gerichte angerufen werden, die in diesem Fall einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte sehen", sagte der Direktor des Regensburger Amtsgerichts im Interview der "Mittelbayerischen Zeitung" (Samstag-Ausgabe).
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Caster Semenya aus Südafrika in Aktion im 600 m Rennen der Frauen. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv
dpa Caster Semenya aus Südafrika in Aktion im 600 m Rennen der Frauen. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv

Regensburg - Der frühere Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands, Clemens Prokop, hält es für möglich, dass die Justiz noch in den Fall der Läuferin Caster Semenya eingreift. "Warten wir mal ab, ob nicht noch staatliche Gerichte angerufen werden, die in diesem Fall einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte sehen", sagte der Direktor des Regensburger Amtsgerichts im Interview der "Mittelbayerischen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Der Fall zeige beispielhaft, "dass der Sport bei der Abgrenzung von Männern und Frauen in einem Dilemma steckt".

Nach einem Urteil des Internationalen Sportschiedsgerichts konnte die IAAF eine Regel in Kraft setzen, nach der intersexuelle Frauen wie die südafrikanische 800-Meter-Olympiasiegerin Semenya nur ein Startrecht erhalten, wenn sie ihren Hormonwert unter ein Limit von fünf Nanomol pro Liter Blut senken.

Prokop hält nichts davon, eigene Wettbewerbe des Geschlechts Divers auszutragen. "Das dritte Geschlecht macht etwa 0,2 bis 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Wettkämpfe mit einer Mindestteilnehmerzahl auszurichten, kommt also kaum in Betracht", sagte der 62-Jährige. Er schlug vor, gemeinsame Wettkämpfe zu veranstalten, aber eine getrennte Wertung vorzunehmen.

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