Projekt zum Schutz von Herden vor dem Wolf

Die Wölfe kommen - und die Bauern wappnen sich. Fordern die einen Möglichkeiten zum Abschuss der Raubtiere, wollen andere das Zusammenleben möglich machen. Dazu ist länderübergreifendes Projekt gestartet.
von  dpa
Ein Wolf (Canis lupus) steht in einem Wildpark.
Ein Wolf (Canis lupus) steht in einem Wildpark. © Alexander Heinl/dpa/Symbolbild

– Angesichts der steigenden Zahl von Wölfen in Europa will ein länderübergreifendes Projekt den Schutz von Viehherden im Alpenraum voranbringen. In den nächsten fünf Jahren sollen mit Landwirten Herdenschutzmaßnahmen erprobt und umgesetzt werden, teilten die Organisatoren mit. Landwirtschaftliche Organisationen mit mehr als 16 000 Mitgliedern, vielfach aus dem Öko-Bereich, sind in Österreich, Italien und Deutschland beteiligt. Sie sollen mit Hilfe von Wissenschaftlern und Naturschützern selbst die Initiative für Herdenschutz ergreifen.

Die Zahl der Wölfe steige und Bauern müssten sich darauf einstellen, hieß es. "Die Zeit drängt, dass Herdenschutz und Herdenmanagement ernstgenommen werden", sagte Max Rossberg von der Organisation European Wilderness Society. Auch in Bayern gibt es immer mehr Wölfe. Immer wieder wurde deshalb gefordert, den strengen Schutz des Wolfes zu lockern. Vor allem Almbauern klagen, sie könnten im unwegsamen Gelände ihre Tiere nicht schützen.

Auch im höheren Gebirge sei der Schutz keine Unmöglichkeit - und nicht überall seien Zäune die Lösung, sagte Rossberg. Viel Wissen sei vorhanden und solle nun bei dem Projekt weitergegeben werden. Binnen fünf Jahren sollten mehr als 1000 Landwirte, Herdenschutzberater und Hirten aus- und weitergebildet werden. In den drei Ländern sollen 20 Herdenschutzkompetenzzentren entstehen. Dort könnten sich Landwirte bei Kollegen informieren, wie Herdenschutz in ihrem Fall möglich sei.

Auch 20 Wolfsspürhunde sollen ausgebildet werden. Sie signalisieren, wenn ein Riss auf einen Wolf zurückgeht - und der Landwirt Vorsicht walten lassen muss.

Das Projekt LIFEstockProtect hat ein Budget von knapp fünf Millionen Euro, 3,6 Millionen Euro kommen von der EU-Kommission.

© dpa-infocom, dpa:210127-99-184816/2

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