Profi-Boarder (27) stirbt in einer Lawine

Mit vier Freunden fährt Christian K. am Wallberg abseits der Piste ins Verderben - eine Lawine löst sich und reisst ihn in die Tiefe. Eine dramatische Rettungsaktion mit zwei Hubschraubern beginnt.
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Großeinsatz für die Bergwacht: Die Retter kümmerten sich am Wochenende um mehrere Lawinenopfer.
Bergwacht 2 Großeinsatz für die Bergwacht: Die Retter kümmerten sich am Wochenende um mehrere Lawinenopfer.
Starb in der Lawine am Wallberg: Ex-Spitzenswoboarder Christian K. (27).
az 2 Starb in der Lawine am Wallberg: Ex-Spitzenswoboarder Christian K. (27).

ROTTACH-EGERN - Mit vier Freunden fährt Christian K. am Wallberg abseits der Piste ins Verderben - eine Lawine löst sich und reisst ihn in die Tiefe. Eine dramatische Rettungsaktion mit zwei Hubschraubern beginnt.

Er war jung, sportlich, hatte einen guten Job: Christian K. war bis vor Kurzem Mitglied der deutschen Snowboard-Nationalmannschaft, er arbeitete als Geschäftsführer im familieneigenen Unternehmen, einer expandierenden Sportartikel-Kette. Am Samstag endete das Leben des 27-Jährigen jäh: Bei einem Ausflug mit vier Spezln wurde der Haushamer von einer Lawine in die Tiefe gerissen. Er hatte keine Chance.

Martin Stumpf hatte schon am Freitag ein ungutes Gefühl. Als er sah, wie unbekümmert Skifahrer und Snowboarder an der Bergstation der Wallbergbahn trotz großer Warnschilder auf die ungesicherte Piste fuhren, schwante dem Einsatzleiter der Bergwacht Rottach-Egern (Kreis Miesbach) Schlimmes. Seine Vorahnung wurde auf tragische Weise Realität: Die Gruppe um K., zwei Skifahrer und drei Boarder, verursachte am Samstag Vormittag am Laitergraben eine Lawine.

"Mit einer Skipiste hat das nichts zu tun"

Ein sehr steiler Hang, unpräpariert, immer wieder ein paar Bäume: „Mit einer Skipiste hat das jedenfalls nichts zu tun“, erklärt Stumpf. Die Wintersportler lösten mit ihren Schwüngen eine gewaltige Lawine aus. Stumpf: „Die Abrisskante war einen Meter hoch und 200 Meter breit.“

Die fünf Spezln gerieten in den Sog der Schneemassen und wurden mitgerissen. Ein 20-Jähriger, der nur leicht verschüttet worden war, fuhr den Berg hinunter, bis sein Handy wieder Empfang hatte, alarmierte Polizei und Bergwacht. Zwei aus der Gruppe bargen den vierten Boarder, der schwer verletzt worden war.

Inzwischen brachte ein Hubschrauber Rettungskräfte an die Unglücksstelle, der Schwerverletzte wurde versorgt und vom Polizei-Helikopter ins Tal geflogen, von wo ihn ein ADAC-Hubschrauber nach München brachte.

Weil starker Schneefall einsetzte, konnten die restlichen Wintersportler nicht ausgeflogen werden. „Sie waren teilweise unterkühlt und schwer geschockt“, berichtete der Bergwacht-Einsatzleiter. Rettungskräfte begleiteten sie ins Tal, einer kam in die Klinik Agatharied.

Der Getötete blieb zunächst allein am Berg zurück. Dann wurde ein Trupp zur Bergung der Leiche von Christian K. auf den Wallberg geschickt.

Drei weitere Lawinen-Unfälle verliefen glimpflich

Drei weitere Lawinen-Unfälle am Wochenende verliefen relativ glimpflich. Am schlimmsten erwischte es einen 14-Jährigen auf dem Herzogstand. Er stürzte und löste ein Schneebrett aus. Der Teenager prallte gegen ein Baum und blieb schwer verletzt liegen. Er wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.

Auch am Hochalmsattel bei Garmisch-Partenkirchen lösten zwei Skifahrer ein Schneebrett aus. Dabei wurde ein 27-jähriger Mann mehr als 500 Meter mitgerissen. Er konnte dank einer Meisterleistung des Hubschrauber-Piloten geborgen werden.

An der Kampenwand erfasste ein Schneebrett einen Skifahrer. Er konnte sich selbst befreien und wurde mit dem Bergwacht-Akia ins Tal gebracht.

job/hu

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