Pro Jahr landen in Bayern 836000 Tonnen Lebensmittel im Müll

Nahrungsmittel für 196,50 Euro werden einfach weggeworfen. Lesen Sie hier, wie Sie diese Verschwendung eindämmen können.
Kulmbach - Rund 836000 Tonnen Lebensmittel landen im Freistaat Jahr für Jahr auf dem Müll. Im Schnitt wirft jeder Bayer in diesem Zeitraum 65Kilogramm Nahrungsmittel in die Tonne (bundesweit sind es sogar 82 Kilo): Waren im Gesamtwert von 196,50 Euro.
Laut einer Studie des Kompetenzzentrums für Ernährung in Kulmbach könnte fast die Hälfte davon durch bessere Lagerung sowie planvolles Koch- und Essverhalten verhindert werden. Lediglich 35 Prozent der Abfälle sind nach Einschätzung der Experten unvermeidbar.
Wer gegensteuern möchte, sollte folgende Tipps der Fachleute beachten:
1. Planen Sie richtig, am besten für mehrere Tage im Voraus: Wie viele Personen sollen satt werden? Hat sich Besuch angekündigt? Sehen Sie in Kühl- und Gefrierschrank nach, welche Lebensmittel noch vorhanden sind und welche bald aufgebraucht werden sollten. Integrieren Sie diese Produkte in den Speiseplan.
2. Kaufen Sie überlegt ein! Schreiben Sie sich einen Einkaufszettel und machen Sie sich nicht hungrig auf den Weg. Auf dem Wochenmarkt oder beim Direktvermarkter gibt’s frische, regionale Produkte, zudem ist die Transparenz dort in der Regel höher als im Supermarkt.
3. Bewahren Sie die Produkte richtig auf! Sortiert man Lebensmittel im Kühlschrank richtig ein, kann man deren Haltbarkeit erheblich verlängern: Obst und Gemüse gehören ins Gemüsefach. Direkt darüber ist der kälteste Bereich, der sich gut für die Aufbewahrung von Fisch, Fleisch und anderen leicht verderblichen Speisen eignet. Im mittleren Fach herrschen in der Regel drei bis sechs Grad – ideale Temperaturen für Milch, Jogurt und Eier. Im obersten Abteil sind Käse, Geräuchertes und abgedeckte Essensreste gut verstaut. Die Fächer in der Kühlschranktür sind mit sieben bis zehn Grad die wärmsten und eignen sich deshalb für Getränke, Butter, Marmelade, Senf und Ketchup.
4. Kochen Sie planvoll! Machen Sie sich über folgende Fragen Gedanken: Für wen kochen Sie? Für Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder eine Familie? Wie viele Mahlzeiten werden am Tag verzehrt? 5. Verwerten Sie möglichst viele Reste! Aus übrig gebliebenen Speisen lassen sich kreative, einfache Mahlzeiten zaubern: etwa ein Knödelauflauf, Pizza mit Wurstresten oder eine Gemüsepfanne. Auch Einfrieren ist eine Möglichkeit, Nahrungsmittelreste aufzubewahren. Gerade Singles können die Tiefkühltruhe gezielt nutzen, indem sie einmalig mehr kochen als gebraucht wird und die Speisen dann portionsweise einfrieren.