P&R-Betrugsskandal: Roth verliert Kontrolle über sein Geld

Wer insolvent ist, muss deswegen noch lange nicht pleite sein. Im Fall des mutmaßlichen Milliardenbetrugs bei der Containerfirma P&R hat der Firmengründer Heinz Roth wahrscheinlich etliche Millionen auf dem Konto - aber in die private Kasse greifen kann er nicht mehr.
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Das Logo von P&R Container vor einem Gebäude. Foto: Matthias Balk/Archiv
dpa Das Logo von P&R Container vor einem Gebäude. Foto: Matthias Balk/Archiv

München (dpa/lby) - Im Milliardenbetrugsskandal bei der insolventen Münchner Containerfirma P&R hat Unternehmensgründer Heinz Roth auch die Kontrolle über sein Privatvermögen verloren. Das Amtsgericht München hat ein Insolvenzverfahren über Roths Vermögen eröffnet. Das sagte ein Gerichtssprecher am Mittwoch. Zuvor hatte das "Handelsblatt" (Mittwoch) berichtet. Der Antrag kam nicht von Roth selbst, sondern von den Insolvenzverwaltern der P&R-Gruppe. Sie wollen offensichtlich verhindern, dass der Manager Geld beiseite schafft: Zweck ist die "Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen", wie es im Beschluss des Amtsgerichts heißt. "Damit wird ihm allgemein verboten, über Gegenstände des Vermögens zu verfügen."

Roth sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft, er ist der Hauptverdächtige in einem der größten Betrugsfälle der deutschen Nachkriegsgeschichte. P&R hatte die Vermietung von Containern als Geldanlage angeboten, insgesamt 54 000 Kunden hatten zuletzt 3,5 Milliarden Euro investiert. Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelte es sich zu einem beträchtlichen Teil um Scheingeschäfte - knapp zwei Drittel der angeblich vermieteten 1,6 Millionen Container existierten gar nicht. Roth hatte sein Privatvermögen laut einem Gutachten der P&R-Insolvenzverwalter auf 10 bis 13 Millionen Euro beziffert.

Im Frühjahr hatten die vier zur P&R-Gruppe gehörenden deutschen Gesellschaften Insolvenz angemeldet. Wieviel Geld unwiederbringlich verloren ist, steht noch nicht fest. P&R-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hofft, in den nächsten Jahren mit der Vermietung der existierenden 630 000 Container noch über eine halbe Milliarde Euro erlösen zu können.

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