Posse um Nürnbergs einstiges Vorzeige-Lokal

Die „Ratsstuben“ stehen seit zehn Jahren leer. „Im Mai werden wir sagen, wie es weitergeht“, sagte Tucher-Sprecher Kai Eschenbacher. Die Neueröffnung ist also verschoben. Im November soll sie wieder eröffnet werden.
von  Abendzeitung
Im Juli 2007 stellten Wirtschaftsreferent Roland Fleck (l.), Pächterin Alexandra Urban und Tucher-Boss Fred Höfler (r.) das neue Konzept für die „Ratsstuben“ vor...
Im Juli 2007 stellten Wirtschaftsreferent Roland Fleck (l.), Pächterin Alexandra Urban und Tucher-Boss Fred Höfler (r.) das neue Konzept für die „Ratsstuben“ vor... © Klaus Schillinger

Die „Ratsstuben“ stehen seit zehn Jahren leer. „Im Mai werden wir sagen, wie es weitergeht“, sagte Tucher-Sprecher Kai Eschenbacher. Die Neueröffnung ist also verschoben. Im November soll sie wieder eröffnet werden.

NÜRNBERG Eigentlich sollten in den altehrwürdigen Gewölben längst Spießbraten und Rahmfladen, Suppen im Brottopf und andere deftige Speisen nach Rezepten aus dem späten Mittelalter serviert werden. Für Februar war die Eröffnung des Event-Gasthauses „Zum Spießgesellen“ im Wolff’schen Bau des Nürnberger Rathauses geplant. Doch es tut sich nichts. Noch immer hängt das alte Schild der Ratsstuben über den verschlossenen Türen mit den blinden Scheiben. Eine Posse!

Seit über zehn Jahren steht die Rathaus-Wirtschaft leer. Es gab viele Pläne, die jedoch alle nicht realisiert wurden, weil sie sich nicht rechnen. Und auch mit dem neuen Konzept, das Wirtschaftsreferent Roland Fleck (CSU) und Tucherbräu-Chef Fred Höfler im vergangenen Sommer groß angekündigt hatten, scheint sich das historische Gewölbe nicht beleben zu lassen, das mit Millionenaufwand hergerichtet werden muss.

Platz für 300 Gäste

Auf 560 Quadratmetern sollten einmal 300 Gäste Platz finden. Ein Durchbruch sollte den wunderschönen und bislang ungenutzten Innenhof des Rathauses erschließen. Beim letzten Christkindlesmarkt konnten sich die Besucher einen ersten Eindruck davon machen. Doch seitdem tut sich nichts mehr.

Das Konzept der Pächterin Alexandra Urban aus Parsberg in der Oberpfalz sah eine Erlebnisgastronomie vor, die die Besucher in die Zeiten des 30-jährigen Kriegs (1618-1648) versetzt. Die Speisekarte sollte regional und traditionell sein. Schauspieler sollten spannende Episoden aus der Zeit der Spießgesellen darbieten, während die Gäste an der Tafel schlemmen.

Doch ob diese Pläne weiterhin realisiert werden sollen, ist völlig offen. Die Tucher-Brauerei, die die Ratsstuben verpachtet, hüllt sich in Schweigen. „Im Mai werden wir sagen, wie es weitergeht“, sagte Tucher-Sprecher Kai Eschenbacher. Konkreter wurde er nicht. Er versicherte jedoch: „Die Eröffnung der neuen Ratsstuben ist für November geplant!“

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