Popp-Star Westermann

Der Nürnberger Meisterspieler von 1968 ist als lizenzierter Spielerberater erfolgreich. Sein Rezept: „Man muss immer sehen, was gut für den Spieler ist“
NÜRNBERG Er hat ein Auge für Talente. Und er ist keiner, der groß (Erfolgs-)Geschichten herausposaunt - Fritz Popp (69), Club-Meisterspieler von 1968, genießt im Stillen. Was er aber als lizenzierter Spielerberater anpackt, hat Hand und Fuß. Siehe Heiko Westermann. Soeben ist der Abwehrspieler vom deutschen Vize-Meister Schalke 04 spektakulär zum Hamburger SV gewechselt, für vier Jahre bis 2015, und für satte 7,5 Millionen Euro. Da bleibt sicher auch ein bisschen vom Kuchen beim Berater hängen. Der Lohn für eine zehnjährige Zusammenarbeit und Freundschaft. Was Michael Becker für Michael Ballack ist, ist Popp für Westermann. Ehrlichkeit und Vertrauen über lange Zeit zahlen sich eben aus.
Westermann wechselte 2005 von Fürth nach Bielefeld
2005 war Westermann für 750000 Euro von Fürth nach Bielefeld gewechselt, für rund drei Millionen 2007 dann auf Schalke – und jetzt der Mega-Transfer zum HSV, trotz eines laufenden Vertrages bis 2014.
"Auf gewisse Weise Ersatzvater"
„Man ist auf eine gewisse Weise so eine Art Ersatzvater für die Profis“, freut sich Popp nicht ohne Stolz auf den Coup, „immerhin ging es bei Heiko kontinuierlich nach oben.“ 2000 kam Westermann von Bayer Alzenau zum Kleeblatt in die A-Jugend, seitdem besteht die Zusammenarbeit. „Wir pflegen ein familiäres Verhältnis“, sagt Popp. Wohl wissend, dass sein Schützling für ihn eine Art Glücksgriff und Goldesel zugleich ist. Rund 11,7 Millonen Euro brachte Westermann an Transfererlösen in fünf Jahren. „Man muss immer sehen, was gut ist für den Spieler“, weiß Popp. „Schalke brauchte wohl Geld für andere Transfer-Aktivitäten und der Heiko gab das auf dem Transfermarkt her.“
Popp: Zwei Cluberer und vier Fürther unter Vertrag
Beim Club ist der gebürtiger Nürnberger mit den Profis Christian Eigler (Vertrag bis 2012) und Juri Judt (2012) im Profi-Team vertreten, in Fürth hat Popp Edgar Prib (2014), Stephan Schröck (2012), Sercan Sararer (2012) und Marius Strangl (2013) im Zweitliga-Kader am Ball.
Ein neuer Westermann beim kleeblatt?
Dazu kommen U18-Nationalspieler Felix Klaus und Marino Müller, mit 21 Treffern zuletzt zweitbester Torschützen der B-Jugend-Bundesliga. Ist ein neuer Westermann dabei? Popp: „Edgar hat, wie Schröck, das Zeug zur Ersten Liga, entscheidend wird die Leistungs-Konstanz sein. Sercan ist ein hochtalentierter Spieler und Marius läuft bestimmt nicht vor dem Ball davon.“Matthias Hertlein