Ponys schlecht gefüttert?

Abgemagerte Pferde und anonyme Anzeigen rufen das Veterinäramt auf den Plan: Der Reitstallbesitzer wehrt sich vor Gericht
John Schneider |
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Gut genährte Islandpferde vor Traumkulisse: Das bietet der Reitstall am Ostersee. Das war nicht immer so, sagt das Veterinäramt.
islandpferde-am-ostersee.de Gut genährte Islandpferde vor Traumkulisse: Das bietet der Reitstall am Ostersee. Das war nicht immer so, sagt das Veterinäramt.

Antdorf - Christoph Brunner hat im Dorf einen schweren Stand. Seit 2005 betreibt der 49-jährige Biologe und Landwirt den im Pfaffenwinkel bekannten „Islandpferdehof ParadISIland am Ostersee“. Misstrauisch beäugt von den Alteingesessenen in Antdorf und Jeffeldorf. Immer wieder gibt es anonyme Anzeigen gegen den ungeliebten Zugezogenen und seinen Betrieb.

Manchmal auch mit Grund, sagt das Veterinäramt, das diesen Anzeigen nachgehen muss und 2011 einen Bescheid erließ. Brunner solle seine Tiere „artgerecht zu füttern“, hieß es darin. Dagegen legte der 49-Jährige Klage beim Verwaltungsgericht ein. Der Fall: Im März 2011 wurde bei einer Kontrolle festgestellt, dass etwa 25 der IsLandpferde stark abgemagert waren. Schlecht gefüttert, sagten die Veterinäre.

Die Tiere waren vom Fleisch gefallen, weil sie krank waren, sagt dagegen Christoph Brunner. „Sie litten an einem Lungenegel, ein Parasit der normalerweise bei Rindern und Schafen vorkommt“, erklärt er. Daher habe man sich mit der Diagnose auch so schwer getan. Als die Krankheit dann doch diagnostiziert wurde, brachte die Therapie bald Besserung.

Tatsächlich hatten auch die Veterinäre beim letzten Besuch am Dienstag nichts mehr zu bemängeln. „Die Pferde sind in einem akzeptablen Zustand“, berichtet der Weilheimer Veterinäroberrat Michael Siebenhütter. Er glaubt, dass Brunners Futtermittel von der Qualität und von der Menge damals nicht ausgereicht hatten, um die Ponies ausreichend zu ernähren. Deswegen sei der Bescheid ergangen.

Der Veterinär wunderte sich gestern, warum überhaupt noch geklagt wurde. Denn die Missstände seien ja jetzt offensichtlich behoben. Doch Brunner konnte das erklären. „Hätte ich den Bescheid akzeptiert, wäre das wie ein Schuldeingeständnis gewesen.“ Außerdem: Dass er seine Pferde „artgerecht füttern muss“, sei schließlich eine Selbstverständlichkeit. Immerhin sind seine Islandpferde sein Lebensunterhalt. Brunner bietet Reitunterreicht und Ausflüge an, Einsteller können ihre Pferde bei ihm in Pension geben.

Richter Josef Nuber riet Brunner den Rückhalt beim Amt zu suchen und erklärte die Sache einvernehmlich als erledigt an. Mit dem Frieden am Ostersee scheint’s aber weiterhin nicht weit her zu sein.

 

 

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