Polizeihunde a. D. – so verbringen sie ihre Rente
Der neue Verein "Polizeihundefreunde" kümmert sich um die betagten "Partner mit der kalten Schnauze": Durch Spenden sollen die treuen Tiere im Alter gut versorgt sein
NÜRNBERG Eigentlich sind sie wie Streifenpartner – eben nur vierbeinig: Polizeihunde begleiten ihre Besitzer im Dienst auf Schritt und Tritt, in Tag- und Nachtschichten. Sie suchen nach vermissten Menschen, Einbrechern, versteckten Drogen, weggeworfenen Tatwaffen oder Sprengstoff und schützen Herrchen oder Frauchen. Doch nach zehn Dienstjahren ist meist Schluss. Dann geht es für die „Partner mit der kalten Schnauze“ in Pension. Der Verein „Die Polizeihundefreunde“ will sich jetzt darum kümmern, dass die treuen Kollegen auch dann gut versorgt sind.
Denn während ihrer Dienstzeit kümmert sich die Behörde um das Fressen und die Tierarztkosten. Wenn der Vierbeiner bei Herrchen und Frauchen in Rente ist, gibt es zwar noch eine Aufwandsentschädigung, die für Futter, Versicherung und Steuer ausreicht – doch die im Alter meist steigenden Kosten für Tierarzt und Operationen müssen die Hundeführer selbst tragen.
„Wer selbst ein Haustier besitzt, kann sich vorstellen, dass diese Kosten für den einzelnen Hundeführer zu einer erheblichen finanziellen Belastung werden können“, erklärt der Vereinsvorsitzende Klaus Gumbrecht (40). Der Polizist, der bei der Diensthundestaffel des Polizeipräsidiums Mittelfrankens arbeitet, ist eines von 16 Gründungsmitgliedern der Polizeihundefreunde. Der Verein will diesen Kollegen durch finanzielle Bezuschussung unter die Arme greifen. Die Kosten für größere Operationen bzw. langwierige Krankheiten sollen übernommen werden. Innerhalb von drei Monaten traten schon 100 Hundeführer-Kollegen von Polizei, Zoll und Justiz bei.
Polizeihauptmeister Gumbrecht wird in zwei Jahren auch einen vierbeinigen Rentner daheim haben. Sein „Timmi2“, ein Rauschgift- und Schutzhund, ist jetzt acht Jahre alt. Bereits ab Herbst wird er einen jungen Hund dazu bekommen, den er ausbilden muss, und der ihn dann auf den Tag- und Nachtschichten begleitet. Wenn die Polizeilehre für den „Neuen“ abgeschlossen ist, darf der alte Timmi daheim bleiben und endlich das machen, was er nachts am liebsten tut – schlafen. au
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