Polizeihund "Cabil" soll eingeschläfert werden

Nach der Beißattacke liegen zwei der sechs Kinder noch immer verletzt im Krankenhaus. Der Innenminister entschuldigt sich bei den Eltern der Opfer.
Ralph Hub |
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Ein Polizeihund im Einsatz.
dpa Ein Polizeihund im Einsatz.

NÜRNBERG - Er sollte zum Polizeischutzhund ausgebildet werden – dann verletzte „Cabil“ sechs Kinder in Mittelfranken schwer (AZ berichtete). Auf einer Pressekonferenz gab die Polizei gestern Details zur Hunde-Attacke bekannt:

Laut Nürnbergs Vize-Polizeipräsident, Roman Fertinger, spielten die Kinder (5 bis 9 Jahre) auf einer Pferdekoppel. Dort tollten sie laut umher. Ihr Gejohle zog offenbar den Belgischen Schäferhund-Rüden an – da biss er den Kindern in Oberschenkel und Hüften, obwohl sein Frauchen bei ihm war. „Ein Bub und ein Mädchen wurden auch heute noch im Krankenhaus behandelt“, sagte Fertinger.

Die Polizistin (41) hatte mit dem zwei Jahre alten Rüden für die Schutzhundeprüfung trainieren wollen. Den Hund hatte sie laut Polizei seit acht Monaten. Fertinger räumte ein, dass sich „Cabil“ zum Unglückszeitpunkt von ihr weit entfernt hatte. Ein Umstand, der für Grund genug sei, am korrekten Verhalten der Beamtin zu zweifeln. Gegen sie läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Dabei gilt die Beamtin laut Fertinger als „sehr professionell“, war seit neun Jahren Diensthundeführerin. Ein Hund wie „Cabil“, der erst eine Vorprüfung bestanden hat, aber noch nicht die Schutzhundeprüfung, müsse „zu jeder Zeit an der Hand geführt werden“, sagte der Leiter der Diensthundestaffel der mittelfränkischen Polizei, Norbert Hofmayer. Für Fertinger bestehe daher ein „Anfangsverdacht“, dass die Polizistin gegen Dienstvorschriften verstoßen hat.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) entschuldigte sich bei den Eltern der Kinder. Er habe ihnen zugesagt, den Vorfall vorbehaltlos aufzuklären. Bis dahin werde die Polizistin nicht mehr in der Polizeihundestaffel Dienst tun.

Derzeit überprüft ein Sachverständiger das Wesen des Hundes. Es sei nicht auszuschließen, dass „Cabil“ eingeschläfert wird. Er befindet sich zur Zeit im zentralen Zwinger der Nürnberger Polizei.

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