Polizeibeamter entschuldigt sich für tödliche Kollision
Fürth (dpa/lby) - Im Prozess gegen einen Polizisten wegen der tödlichen Kollision eines Streifenwagens mit einem Mopedfahrer in Mittelfranken hat sich der Angeklagte entschuldigt. Vor dem Amtsgericht Fürth sagte der 31-Jährige am Donnerstag: "Ich habe meine Geschwindigkeit falsch eingeschätzt und auch die Einsehbarkeit der Kreuzung. Es tut mir wahnsinnig leid, was passiert ist." Dem Beamten wird fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen.
Der Polizist soll am 15. April vergangenen Jahres in Zirndorf (Landkreis Fürth) auf dem Weg zu einem Einsatz mit etwa 140 Stundenkilometern mit dem Streifenwagen über eine rote Ampel gefahren sein. Dabei kollidierte er mit einem 30-jährigen Mopedfahrer, der Grün hatte. Der Mopedfahrer starb an der Unfallstelle.
Ein Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass der Unfall vermeidbar gewesen wäre, wenn der Beamte an der Ampel aufmerksamer gewesen wäre. Der Verteidiger erklärte, dass für seinen Mandanten höchste Eile geboten gewesen sei. Die Streife sei zu einem Einbruch gerufen worden, die Täter sollten noch vor Ort sein. Aus seiner Sicht sei die Kreuzung gut einsehbar gewesen. Dennoch habe er den Mopedfahrer nicht gesehen. "Er weiß heute, dass die Geschwindigkeit zu hoch war. Er würde es gern ungeschehen machen, wenn er könnte."
Ein weiterer Autofahrer, der bei dem Unfall verletzt wurde, sagte vor Gericht, dass an dem Streifenwagen Martinshorn und Blaulicht eingeschaltet gewesen seien. Ob das Urteil noch am selben Tag fallen soll, war zunächst unklar.
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