Polizeibeamte unter Bestechungsverdacht

Nürnberg (dpa/lby) – Zwei Nürnberger Polizeibeamte stehen unter Bestechungsverdacht. Die beiden Männer aus der technischen Abteilung des Präsidiums sollen einer Firma Aufträge zugeschanzt haben, sagte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke am Donnerstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Nürnberger Nachrichten“. „Es besteht der Verdacht, dass eine Firma aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bevorzugt wurde. Einer der beiden Polizeibeamten soll im Gegenzug Sachleistungen wie Elektronikartikel und Zubehör bekommen haben.“
Zudem habe dieser Mitarbeiter wohl die Möglichkeit eines 400-Euro-Jobs eingeräumt bekommen – und diesen während der Arbeitszeit ausgeübt. „Es besteht der Verdacht, dass er dazu teilweise auch den Dienstwagen benutzt hat“, ergänzte Gabriels-Gorsolke. Sein Kollege soll hingegen nicht persönlich von dem Vorzugsverhältnis mit der Firma profitiert haben.
Allerdings soll er gewusst und geduldet haben, dass der Lieferant zumindest einen Teil der Kosten für die Elektronikgeräte auf die Preise für den Polizeieinkauf aufgeschlagen habe. Unbestätigten Angaben der „Nürnberger Nachrichten“ zufolge waren die beiden Beamten in die Einführung des digitalen Polizeifunks in Bayern eingebunden. Die 60 und 43 Jahre alten Männer wurden inzwischen bis zur Klärung der Vorwürfe vom Dienst suspendiert, wie ein Polizeisprecher sagte.