Polizei warnt: Vorsicht bei 110-Anrufen
Trick-Betrüger rufen Rentner mit der gefälschten Notruf-Nummer der Polizei 110 an. „Wenn Sie nicht 2800 Euro überweisen, müssen Sie ins Gefängnis“ – Postbank verhindert Überweisung
Murnau - Bei Anruf Betrug: „Hier ist die Polizei. Ich stelle Sie jetzt zu einer ,Ober-Richterin’ durch“, sagt die Stimme am Telefon.
Anstatt sofort aufzulegen, bleibt Rentner Karl W. (87, Name geändert) aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen geduldig in der Leitung. Dann hört er eine einfühlsame und angenehme Frauenstimme: „Sie müssen umgehend 2800 Euro bezahlen, sonst wandern Sie heute noch ins Gefängnis.“
Der Rentner ist völlig außer sich. Er will nicht einmal wissen, warum er denn von der Polizei festgenommen werden soll. Die Frau erklärt ihm weiter, dass der Rentner zur Abwendung der Festnahme den geforderten Geldbetrag sofort per „Western Union“ überweisen soll. Ihm wird auch die nächstgelegene Postbank-Filiale genannt.
Der alte Mann überlegt nicht lange und begibt sich sofort zu der beschriebenen Postbank-Filiale, um die geforderte Geld-Summe zu überweisen. Den Angestellten in der Postbank kommt das Anliegen des Rentners komisch vor. Sie verweigern die Überweisung. Gleichzeitig alarmieren sie die Polizei in Murnau.
Als die Polizeibeamten bei dem Rentner daheim die Anzeige aufnehmen wollen, rufen die Betrüger erneut an und fragen nach: „Haben Sie das Geld schon überwiesen?“ Auf dem Display des Festnetzanschlusses des Betrugsopfers erscheint die Absenderrufnummer: +49110. Die Polizei warnt: „Hierbei entsteht der Eindruck, dass der Anruf von der Polizei-Notrufnummer 110 erfolgt. Die Polizei wird niemals mit dieser Absenderrufnummer anrufen. Es handelt sich dabei zwar um die bundeseinheitliche Notrufnummer der Polizei, diese wird aber nie für abgehende Gespräche verwendet.“
Polizei und Justiz verwenden auch niemals Zahlungen per „Western Union“.
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