Polizei und Bundespolizei: Datentausch per Knopfdruck

München - Bundespolizei und bayerische Polizei rücken via Datenaustausch enger zusammen. Damit soll vor dem G7-Gipfel im Juni in Elmau eine schnellere, einfachere und effektivere Koordination ermöglicht werden, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in München. Bayern habe damit bundesweit Neuland betreten. "Wir sind das erste und bislang einzige Bundesland, dessen Einsatzzentralen der Landespolizei unmittelbar mit der Bundespolizei gekoppelt sind." Bislang erfolgte der Informationsaustausch per Telefon oder Fax.
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Der G7-Gipfel sei nicht der Grund für das Projekt gewesen. Er sei aber froh, dass "das gerade rechtzeitig fertig geworden ist, bevor der große gemeinsame Einsatz stattfindet um den G7-Gipfel", sagte Herrmann. Mit der Polizei in Österreich werde der Kontakt auf den herkömmlichen Wegen etwa über Funk laufen. "Eine unmittelbare Einsatzdatenübertragung gibt es mit den Österreichern noch nicht."
Eine große technische Hürde für das neue Projekt seien die unterschiedlichen Einsatzleitsysteme gewesen, hieß es. Es sei aber auch "mental" ein neuer Schritt, sagte Herrmann. "Wir haben es natürlich mit großen Bereichen zu tun, die ihr Eigenleben haben."
Der Leiter der Bundespolizeidirektion München, Hubert Steiger, sagte, wichtig sei, dass Informationen korrekt weitergegeben würden - am Telefon komme es gerade bei Stress leichter zu Missverständnissen. "Wenn Menschen in Not sind, geht es nicht um Minuten, sondern um Sekunden."
Das Projekt knüpft an eine Technik an, die seit 2011 in Betrieb ist. Damals waren sukzessive zehn Polizeieinsatzzentralen im Freistaat mit 25 integrierten Leitstellen verbunden worden.