Polizei tötet 13 Wildschweine - Tierschützer protestieren
HÖCHBERG - Der Tod von 13 Wildschweinen im unterfränkischen Höchberg hat jetzt Tierschützer auf den Plan gerufen. Sie verurteilen den Polizei-Einsatz, weil die Tiere ihrer Mienung nach einfach in den Wald zurückgekehrt wären.
Tierschützer haben nach der Tötung von gut einem Dutzend Wildschweinen bei einem Polizeieinsatz am Wochenende Anzeige erstattet. Es habe keine konkrete Gefahr bestanden, als sich die Tiere nach einer Treibjagd im Reichenberger Wald im Kreis Würzburg in die Garage eines Steinmetzbetriebes verirrt hatten, begründete der „Arbeitskreis humaner Tierschutz“ den Schritt am Mittwoch.
Die Polizei hatte am Montag mitgeteilt, 13 orientierungslose Wildschweine seien am Sonntag in der Garage im unterfränkischen Höchberg erschossen worden, um eine Gefährdung Unbeteiligter auszuschließen. Nach Angaben des Vorsitzenden des Arbeitskreises, Roland Dunkel, hätte jedoch nach Eintritt der Dunkelheit nur die Garage geöffnet werden müssen. „Die Tiere hätten in den Wald zurückkehren können, ohne dass dabei irgendjemand zu Schaden gekommen wäre“, betonte der Tierschützer.
Mit Streifenfahrzeugen und Jägern hatte die Polizei nach eigenen Angaben versucht, den Wildschweinen einen Fluchtweg zum Ortsrand zu ermöglichen. Dazu wurde auch kurzfristig eine Bundesstraße gesperrt. Da die verängstigten Tiere die Garage nicht mehr verlassen wollten, sah sich die Polizei gezwungen, die Tiere zu töten. Ein Polizeibeamter, der selbst Jäger ist, erlegte die Tiere.
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