Polizei sucht in Wald nach Leichen von Mutter und Tochter

Von einer Mutter und ihrer Tochter aus München fehlt seit Tagen jede Spur. Die Polizei geht vom Schlimmsten aus. Eine großangelegte Suche in einem Wald soll Licht ins Dunkel bringen.
von  dpa
Polizisten sammeln sich auf einer Straße, um anschließend weiter in einem Forst bei München nach zwei Leichen zu suchen. Foto: Peter Kneffel
Polizisten sammeln sich auf einer Straße, um anschließend weiter in einem Forst bei München nach zwei Leichen zu suchen. Foto: Peter Kneffel © dpa

München (dpa/lby) - Rund zwei Wochen nach dem Verschwinden einer Frau und ihrer Tochter aus München hat die Polizei einen Wald abgesucht. Es sei jedoch nichts gefunden worden, was im Zusammenhang mit dem Fall stehe, teilte die Polizei am Freitag mit. "Ob weitere Absuchen stattfinden, wird noch geklärt", sagte eine Sprecherin.

Rund 150 Beamte waren im Einsatz. Bereitschaftspolizisten durchforsteten unter anderem mit Alu-Stöcken und Schaufeln den Waldboden. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums München hatte zuvor gesagt, es werde nach zwei Leichen gesucht. Welche Hinweise die Ermittler haben, dass in dem Waldstück im Südosten der bayerischen Landeshauptstadt die Leichen der 41 und 16 Jahre alten Vermissten versteckt sein könnten, blieb zunächst unklar.

Die beiden gelten seit rund zwei Wochen als verschollen. Inzwischen sitzt der 44-jährige neue Ehemann der Frau wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte den Deutsch-Russen am Sonntag festgenommen. Angaben des Ehemannes und Stiefvaters über das Verschwinden der Frau und ihrer Tochter hatten sich nicht bestätigt.

Auch Polizeitaucher waren im Einsatz. Sie wateten durch einen Baggersee in dem Wald. Ein mit einer Wärmebildkamera ausgerüsteter Polizeihubschrauber beteiligte sich ebenfalls an der Suche. Die Kamera sei trotz der Hitze in der Lage, etwa Kleidungstücke oder menschliche Körper vom Waldboden zu unterscheiden, sagte ein Sprecher.

Der verdächtige neue Ehemann ist seit rund einem Jahr mit der Frau verheiratet und hatte sie und ihre Tochter am 13. Juli als vermisst gemeldet. Er hatte laut Polizei widersprüchliche Angaben bei der Vermisstenmeldung gemacht.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tatverdächtige seine Ehefrau getötet und ihre Tochter als Zeugin des Vorfalls ermordet haben könnte. Mit dieser Theorie sei der Haftbefehl wegen des Verdachts auf Totschlag in Tatmehrheit mit Mord beantragt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I am Donnerstag. Welche Indizien für die Beamten für Mord und gegen den Mann sprechen, verrieten sie aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht.

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