Polizei sprengt Graffiti-Crew
FREILASSING - Schlag gegen jugendliche Vandalen in Oberbayern: Eineinhalb Jahre lang hatten die Burschen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren zahlreiche Gebäude, Brücken, Unterführungen und Stromkästen überwiegend im Stadtgebiet von Bad Reichenhall besprüht. Die Jugendlichen wollten damit ihre Band bekannt machen.
Jetzt beendete die Bundespolizei Freilassing das Treiben. Der Sachschaden beträgt rund 10.000 Euro. Ein Teil der Beschuldigten muss sich zudem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten.
Begonnen hatten die Ermittlungen der Bundespolizei in Ainring. Der dortige Bahnhof war immer wieder von Vandalen heimgesucht worden. Mehrmals wurde dabei der Fahrkartenautomat zerstört. Die zuständige Bundespolizei in Freilassing verstärkte daraufhin die Überwachung. Und die Mühe hatte sich gelohnt: Bereits im Februar gelang den Fahndern zunächst die Festnahme mehrerer Jugendlicher auf frischer Tat.
Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten später eine Reihe von Utensilien, die auf eine rege Graffiti-Tätigkeit eines 15-jährigen Verdächtigen hindeuteten, darunter ein sogenanntes "tag" (Zeichen). Die Ermittler verglichen daraufhin ihre bis dahin noch ungeklärten Graffiti-Taten der letzten Monate und stellten fest, dass dieses „tag“ augenscheinlich nicht nur an den Bahnhöfen in Ainring, Bad Reichenhall und Kirchberg geschmiert worden war, sondern auch an zahlreichen Bauwerken im Stadtbereich von Bad Reichenhall.
Bei weiteren Wohnungsdurchsuchungen wurden neben Spraydosen, Graffiti-Entwürfen und Lackstiften auch Computer und Mobiltelefone der Tatverdächtigen sichergestellt. Überwiegendes Motiv der Jugendlichen war, mit den geschmierten und gesprühten „tags“ ihre gleichnamige HipHop-Band bekannt zu machen.
Er ist Fan und Fahnder in einer Person: Münchens oberster Graffiti-Jäger hat sein Archiv geöffnet. Die Reportage lesen Sie in der morgigen Printausgabe der Abendzeitung (6. August).
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