Polizei fasst U-Bahn-Täter: 22 und vorbestraft

Die brutale Schläger-Attacke im Nürnberger U-Bahnhof Aufseßplatz steht kurz vor der Aufklärung. Und sie hat zu einem Polit-Streit um eine Auusweitung der Videoüberwachung geführt.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Tatort U–Bahn:  In Nürnberg sollen 180 Videokameras für Sicherheit sorgen.
az Tatort U–Bahn: In Nürnberg sollen 180 Videokameras für Sicherheit sorgen.

Die brutale Schläger-Attacke im Nürnberger U-Bahnhof Aufseßplatz steht kurz vor der Aufklärung. Und sie hat zu einem Polit-Streit um eine Auusweitung der Videoüberwachung geführt.

NÜRNBERG Die Bilder der Überwachungskamera, aufgenommen aus großer Entfernung, waren ziemlich verschwommen. Doch die mangelnde Qualität der Videoaufzeichnung hat dem brutalen Schläger, der in der U-Bahnstation Aufseßplatz am Sonntagabend einen Fahrgast (31) krankenhausreif schlug, nichts genutzt. Die Polizei nahm ihn am Dienstagvormittag in seiner Wohnung in der Nürnberger Nordstadt fest.

Am Mittwoch soll der 22-jährige Mann dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft hat bereits einen Haftantrag gestellt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Verdächtige hinter Gittern landen. Es wäre nicht das erste Mal! „Er ist bereits wegen einem halben Dutzend Gewalt- und Eigentumsdelikten vorbestraft“, erklärte ein Sprecher der Nürnberger Polizei.

Unberechenbare und plötzlich auftretende Aggressivität

Das „Markenzeichen“ des 22-jährigen Täters ist seine unberechenbare und plötzlich auftretende Aggressivität. Sein Opfer aus der U-Bahnstation, mit dem er schon während der Fahrt verbal aneinander geraten war, musste dies nach dem Aussteigen auf dem Bahnsteig am eigenen Leib erfahren. Erst wurde er mit Fäusten zusammengeschlagen. Als er am Boden lag, wurde er auch noch mit den Füßen getreten.

Ähnlich aufgeladen verhielt sich der Täter auch, als er von der Polizei festgenommen und dann vernommen wurde. „Er war auch gegenüber unseren Beamten außergewöhnlich aggressiv und renitent“, erklärte Polizeisprecher Peter Grösch. Die genaue Personenüberprüfung ergab, dass der 22-jährige wohl an Schizophrenie leidet und schon wiederholt stationär in psychiatrischen Einrichtungen behandelt werden musste. Deshalb ist auch noch nicht klar, ob er für die Gewalttat am Aufseßplatz strafrechtlich belangt werden kann.

Stärkere Polizeipräsenz gefordert

Nach der Attacke in der U-Bahn-Station hat die CSU die Forderung nach einer Ausweitung und gleichzeitigen Vernetzung der Videoüberwachung mit der Einsatzzentrale der Polizei erneuert. „Der schreckliche Vorfall beweist auf tragische Weise, wie notwendig dies ist“, erklärte OB-Kandidat Klemens Gsell. Er warf dem Oberbürgermeister Ulrich Maly und der SPD mangelndes Engagement bei der Umsetzung derartiger Maßnahmen vor.

Die SPD wies diese Vorwürfe umgehend zurück. „Der Zugriff der Polizei auf die Video-Überwachungsdaten ist doch längst auf den Weg gebracht“, sagte SPD-Fraktionschef Gebhard Schönfelder. Er forderte eine stärkere Polizeipräsenz in den U-Bahnhöfen.

Helmut Reister

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.