Polizei fasst Raser per Gentest

Der 28-Jährige hängt mit 300 Sachen die Polizei ab. Sein DNA-Fingerabdruck überführt ihn
Ralph Hub |
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Per Gentest konnte jetzt die Polizei in Franken einen Motorrad-Raser überführen.
dpa Per Gentest konnte jetzt die Polizei in Franken einen Motorrad-Raser überführen.

Der 28-Jährige hängt mit 300 Sachen die Polizei ab. Sein DNA-Fingerabdruck an der Motorradkleidung überführt ihn

BAMBERG Nicht die Laserpistole und auch nicht der Polizeihubschrauber brachten den Verkehrsrowdy zur Strecke. Erstmals wurde in Bayern ein Raser mit Hilfe eines Gentests überführt. Der 28-Jährige hatte die Polizei mit 300 Sachen auf einem Motorrad abgehängt. Gefunden wurde nur seine Motorradkombi und an der haftete seine DNS.

Die Maschine hatte er sich bei einem Freund „geborgt”, ohne Zulassung und ohne Versicherung. Wegen seiner rasanten Fahrweise fiel er einer zivilen Polizeistreife auf. Als ihn die Beamten auf der Landstraße im Kreis Bamberg stoppen wollten, gab er Gas. Mit röhrendem Motor brauste er davon. Über die Maintalautobahn, die A70, wollte er entkommen. Seine Flucht ist fein säuberlich auf dem Video der Streifenpolizisten dokumentiert. Zu sehen ist, wie der Flüchtige mit hohem Tempo über den Standstreifen fegt.

Über Funk forderten die Beamten Verstärkung an. Ein Polizeihubschrauber nahm die Verfolgung auf. Doch selbst der Pilot hatte Probleme dem 28-jährigen Mann angesichts seiner halsbrecherischen Fahrweise zu folgen.

Unter einer Bahnbrücke bei Eltmann stoppte der Verkehrsrowdy. Der 28-Jährige aus dem Landkreis Bamberg streifte seine Motorradkombi ab und warf alles samt Helm nahe eines Bauernhofs weg. Anschließend machte er sich zu Fuß aus dem Staub.

Der Raser ist bei der Polizei ein alter Bekannter. Ein Haftbefehl lag gegen ihn vor. Das war auch der Grund, weshalb er sich im März 2011 so rasch entfernen wollte. „Er hat uns erkannt, und wir haben ihn erkannt”, so Paul Freudensprung von der Polizei Bamberg.

Nach ein paar Tagen stellte sich der Mann. Er kam mit seinem Anwalt zur Polizei in Bamberg, um seine Haftstrafe anzutreten, die er wegen eines anderen Vergehens – hierzu macht die Polizei keine Angaben – kassiert hatte. Die waghalsige Flucht leugnete er allerdings hartnäckig.

Was fehlte, war der Beweis, dass tatsächlich der 28-Jährige auf dem Bike gesessen hatte. Den lieferte jetzt die Kriminaltechnik. Im Labor gelang es, die DNS des Mannes am Helm sicherzustellen. Mit Hilfe einer Speichelprobe ließen sich die Laborergebnisse vergleichen. Damit war der Raser geliefert. Gelegenheit zum Motorradfahren wird er die nächste Zeit nicht haben. Seinen Führerschein ist er los.

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