Polizei ermittelt gegen Verkehrsbetrüger

München - Den Männern im Alter zwischen 30 und 43 Jahren wird zur Last gelegt, in bisher 21 Fällen fingierte Verkehrsunfälle bei Versicherungen zur Regulierung eingereicht zu haben, wobei der momentan bekannte Schaden im sechsstelligen Bereich liegt. In etlichen Fällen wurden die Fahrzeuge kurz vor den jeweiligen Unfällen zugelassen und dann ein sogenannter „Leitplankenunfall“ verursacht.
Dabei fährt ein Beteiligter absichtlich gegen eine Leitplanke, um einen Schaden zu verursachen, der dann bei den Versicherungen eingereicht wird. Andere Unfälle hatten die Beteiligten zuvor untereinander abgesprochen. Die bei den Unfällen benutzten und beschädigten Fahrzeuge wurden in einer von einem der Beschuldigten angemieteten Tiefgarage in den Nachtstunden wieder notdürftig und oberflächlich in Stand gesetzt. Nach bisherigem Erkenntnisstand sind überwiegend hochwertige Fahrzeuge in die Unfälle verwickelt,
Die Fahrzeuge sind häufig auf Verwandte oder Bekannte der Haupttäter zugelassen, um bei der Meldung des Schadens die persönlichen und verwandtschaftlichen Zusammenhänge zu verschleiern.
Es besteht darüber hinaus der Verdacht, dass ein Kfz-Gutachter für die Beschuldigten Gefälligkeitsgutachten erstellt haben soll. Vom AG München wurde nun im November gegen 5 der Hauptbeschuldigten Haftbefehle und zudem für insgesamt 14 Objekte in München, Erding und Dortmund Durchsuchungsbeschlüsse erlassen.
Bei der großangelegten Durchsuchung der Münchner Polizei wurden vier der beschuldigten Personen festgenommen und dem Ermittlungsrichter zur Haftbefehlseröffnung vorgeführt. Ein weiterer mit Haftbefehl gesuchter Beschuldigter stellte sich inzwischen in Begleitung seines Rechtsanwaltes. Die umfangreichen Ermittlungen dauern an.