Polizei-Chef schafft die Strichlisten ab!

Kontroll-Skandal in Ansbach: Vize Fertinger allerdings verteidigt die umstrittenen Statistiken
Steffen Windschall |
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Landespolizeipräsident Kindler untersagt die Kontroll-Listen, Mittelfrankens Polizei-Vize Fertinger (re.) aber mag Statistiken.
Schlüter, Meyer Landespolizeipräsident Kindler untersagt die Kontroll-Listen, Mittelfrankens Polizei-Vize Fertinger (re.) aber mag Statistiken.

ANSBACH/STRAUBING „Jagd auf Autofahrer“, „Schikanöseste Kontrollen“: Nachdem durchgesickert war, dass Polizeibeamte – in diesem Fall der Polizeiinspektion Ansbach – von ihren Dienststellen mit Strichlisten unter Druck gesetzt werden, möglichst viele Autofahrer unter Alkohol- und Drogeneinfluss aus dem Verkehr zu ziehen, berichteten viele betroffene AZ-Leser empört von fragwürdigen Verkehrskontrollen. Jetzt hat sich Landespolizeipräsident Waldemar Kindler eingeschaltet!

Bei einem Treffen der Bezirkspolizei-Präsidenten im niederbayerischen Straubing mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte er an, die Strichlisten aus dem Verkehr zu ziehen. Auch Herrmann hatte zuvor betont, das Messen und Einfordern von Arbeitsleistung „in Form von reinen Zahlenwerten“ sei „nicht zielführend und daher abzulehnen“. Ein erstaunlicher Sinneswandel, wurde doch bekannt, dass es im Ministerium einen „Verfolgungsindex“ bei Trunkenheitsfahrten gibt. „Die Kontrollintensität muss so hoch sein, dass man bei sechs Autofahrern einen blau erwischt“, berichtete ein Insider der AZ.

Führende Polizeigewerkschafter hatten kritisiert, die „Controlling Listen“ würden dem Konkurrenzdruck Vorschub leisten. Einige Beamte würden dadurch das nötige Fingerspitzengefühl verlieren.

Während Herrmann in Straubing das Aus für die Strichlisten verkündete, verteidigte der mittelfränkische Vize-Polizeichef Roman Fertinger die fragwürdigen Methoden: Statistische Erhebungen seien für die Berurteilung der Sicherheitslage „nach wie vor ein anerkanntes Instrument“.

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