Politik spielt Doppelpass mit Bambergs Korbjägern

Stadt kauft JAKO Arena für 4,5 Millionen Euro. Brose Baskets können künftig zum Nulltarif spielen und trainieren
von  Abendzeitung
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Stadt kauft JAKO Arena für 4,5 Millionen Euro. Brose Baskets können künftig zum Nulltarif spielen und trainieren

BAMBERG Der Spitzenbasketball in Bamberg scheint gerettet. Eine Woche nach den heftigen Turbulenzen um den Verkauf der JAKO Arena (AZ berichtete), der drittgrößten Multifunktionshalle in Bayern und Heimstätte der Brose Baskets, zeichnet sich hinter den Kulissen eine vernünftige Lösung ab. Danach soll die Stadt Bamberg die Halle mit einer Kapazität von knapp 7000 Zuschauern für etwa 4,5 Millionen Euro von der bisherigen Eigentümerin Sabine Günther erwerben.

Stadtwerke stellen ihr Sponsoring ein

Der Kauf soll über eine städtische Tochtergesellschaft oder Stiftung abgewickelt werden werden. Möglicherweise stellt ein Unternehmen sogar ein zinsloses Darlehen über 4,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Brose Baskets dürfen weiterhin in der JAKO Arena trainieren und ihre Heimspiele austragen – und zwar ohne dafür Miete bezahlen zu müssen. Dafür stellen allerdings die Stadtwerke ihr Sponsoring in Höhe von 300000 Euro pro Jahr ein. Außerdem soll die städtische Konzerthallen GmbH künftig die Halle vermarkten.

Dieses Denkmodell wird am kommenden Montag in einer Ältestenrat-Sitzung des Bamberger Stadtrates diskutiert. Auch wenn sich einige Kommunalpolitiker der oberfränkischen Domstadt noch gegen eine Übernahme der Halle durch die Stadt wehren, ist Herbert Lauer, der frühere Oberbürgermeister und amtierende Präsident der Brose Baskets, optimistisch, dass in der Basketball-Hochburg die Lichter nicht ausgehen: „Die schwierige Situation kann bewältigt werden, wenn alle zusammenhalten.“ Der jetzige Stadtrat der Freien Wähler ist überzeugt, „die Halle läuft im Prinzip gut. Die Auslastungszahlen sind gut – wegen des Basketballs, aber nicht nur.“

OB Starke fordert mehr "Sachlichkeit"

Für ihn besteht kein Zweifel, dass der Fortbestand der Arena viel Sinn macht. „Sabine Günther hat mit dem Ausstieg ihres ehemaligen Partners Nici und den notwendigen Nachrüstungen nach angeblichen Fehlern des Statikers bei der Erweiterung großes Pech gehabt. Aber für den Basketball und das Zentrum Bamberg ist die Multifunktions-Arena von enormer Bedeutung.“

Während die Brose Baskets bisher über 3000 Unterschriften für eine Rettung des Basketballs in Bamberg gesammelt haben, fordert OB Andreas Starke mehr „Sachlichkeit und Vernunft“ in der hitzigen Diskussion. Werner Haala

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