Polit-Streit ums Fahrrad-Nummernschild
Heftige Diskussionen um den Vorschlag der Rathaus-CSU: Grüne und SPD sind dagegen. Was halten Sie von einer Kennzeichen-Pflicht für alle Nürnberger Radfahrer?
NÜRNBERG Dürfen Radler in Nürnberg künftig nur noch mit Kennzeichen fahren? Mit diesem Vorschlag sorgt CSU-Verkehrsexperte Konrad Schuh für heiße Diskussionen.
Der Stadtrat sorgt sich um die Disziplin auf Radwegen, Gehsteigen und Straße. Wenn die Radfahr-Kampagne, die der Stadtrat beschlossen hat, erfolgreich ist, und die Zahl der Radfahrer in Nürnberg von 11 auf 20 Prozent steigt, sei eine Kennzeichenpflicht für Radfahrer zwingend notwendig. „Schon jetzt häufen sich die Klagen über Rad-Rowdies. Und das wird dann noch schlimmer“, sagte er.
"Die Idee ist ein Krampf"
„Der Kollege Schuh will den Radverkehr nicht fördern“, kontert Christine Seer von den Grünen. „Wenn die Radfahrer künftig mehr Platz im Straßenraum haben, dann gibt es auch weniger Konflikte. Und dann brauchen wir auch keine Kennzeichen.“ So sieht das Programm „Nürnberg steigt auf“ vor, dass künftig mehr Radstreifen an Straßen abmarkiert werden. „Das ist besser, als wenn sich Radler und Fußgänger einen engen Gehsteig teilen müssen“, so Seer.
SPD-Verkehrsexperte Jürgen Fischer glaubt, dass die Kennzeichenpflicht wegen des hohen Verwaltungsaufwands nicht durchzuführen sei. „Die Idee kann nicht umgesetzt werden. Sie ist ein Krampf.“ Zwar sei es unbefriedigend, wenn Radler einen Unfall verursachen und sich dann aus dem Staub machen. „Das ist mit der Kennzeichenpflicht nicht zu lösen“. mir
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