Pöbelnde Münchner verursachen Feuerwehr-Großeinsatz an bayerischem Tourismus-Hotspot
Berchtesgaden - Ein unbedachter Ausflug von sechs jungen Männern aus München hat am Samstag für erheblichen Aufwand im Nationalpark Berchtesgaden gesorgt – und könnte die Beteiligten nun teuer zu stehen kommen, wie die Polizeiinspektion Berchtesgaden mitteilt.
Münchner Sextett sorgt für Ärger am Königssee
Gegen 13 Uhr erreichten die Beamten mehrere Hinweise über pöbelnde, alkoholisierte Personen an der Seelände am Königssee. Wie die Polizei berichtet, wurden wenig später im Bereich Malerwinklweg/Rabensteigweg vier deutlich angetrunkene junge Männer im Alter zwischen 25 und 35 Jahren kontrolliert, wie es auf Nachfrage heißt. Zwei weitere Freunde stießen während der Maßnahme hinzu – im Gepäck neuen Alkohol-Nachschub.
Im Verlauf der Kontrolle stellte sich heraus: Die Gruppe aus München war bereits am Vortag angereist und hatte oberhalb des beliebten Wanderwegs ein regelrechtes Lager aufgeschlagen – mit mehreren Zelten, Campingausstattung und mindestens zwei Feuerstellen. Besonders brisant: Eine der Feuerstellen wies laut Polizei noch heiße Glut auf. Weil sie ohne technische Unterstützung nicht sicher gelöscht werden konnte, verständigten die Einsatzkräfte in Absprache mit Nationalparkrangern die Feuerwehr Königssee.
Feuerwehr muss zu Fuß mit Waldbrandlöschausrüstung ausrücken
Wie die Polizei weiter berichtet, rückten mindestens 20 Feuerwehrkräfte aus – zu Fuß, ausgerüstet mit tragbarer Waldbrandlöschausrüstung. Durch das schnelle Eingreifen sei eine größere Gefahr für die empfindliche Natur des Nationalparks abgewendet worden, heißt es auf Nachfrage.
"Offenes Feuer in einem Nationalpark ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch verheerende Folgen für die Natur haben", so wird ein Sprecher der Nationalparkverwaltung zitiert. Die Münchner erwartet nun ein empfindliches Bußgeld. Campen und das Entzünden von Feuer sind im Nationalpark Berchtesgaden streng verboten – die Regelungen dienen dem Schutz der Flora und Fauna sowie der Sicherheit aller Besucher. Immer wieder sorgen Wildcamper für Schlagzeilen, zuletzt während der Corona-Pandemie.