Pleite! US-Stützpunkt ist in Gefahr

Projektfirma hat Insolvenz angemeldet. Jetzt gibt es erhebliche Turbulenzen beim Zeitplan für den Ausbau des Truppenübungsplatzes in Grafenwöhr.
von  Abendzeitung
Diese neuen Häuser für US-Soldaten am Truppenübungsplatz Grafenwöhr stehen schon. Bei anderen Neubauten wurde die Arbeit jetzt aber eingestellt.
Diese neuen Häuser für US-Soldaten am Truppenübungsplatz Grafenwöhr stehen schon. Bei anderen Neubauten wurde die Arbeit jetzt aber eingestellt. © AZ

GRAFENWÖHR - Projektfirma hat Insolvenz angemeldet. Jetzt gibt es erhebliche Turbulenzen beim Zeitplan für den Ausbau des Truppenübungsplatzes in Grafenwöhr.

Aufregung und Angst in der Region Grafenwöhr: 300 Häuser für US-Soldaten sollten in Hütten auf der grünen Wieser aus dem Boden gestampft werden. Doch jetzt ist die Projekt-Firma Pleite gegangen. Damit ist der gesamte Ausbauplan für den US-Truppenübungsplatz in Gefahr.

Bisher war Grafenwöhr ein bedeutender Trainingsplatz für Nato-Truppen. Nun soll er zu einem dauerhaften Stützpunkt für die US-Army werden. Sie übt dort für ihre Einsätze im Irak und in Afghanistan. 3500 Soldaten und ihre Familien werden hier insgesamt leben, wenn die 172. Infanterie-Brigade von Schweinfurt nach Grafenwöhr verlegt worden ist.

300 Häuser für 60 Millionen

Die Männer und Frauen sind wie ihre Kameraden vom zweiten Stryker Cavalry Regiment im ständigen Einsatz im Irak.

Doch jetzt könnten die gesamten Planungen wegen der Pleite des Bauträgers in Verzug geraten. Das Unternehmen, das für 60 Millionen Euro 300 Häuser für Soldaten und Angehörige bauen sollte, hat Insolvenz angemeldet.

Ein Sprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Nürnberg bestätigte, dass auf der Baustelle derzeit nicht mehr gearbeitet wird. Genauere Informationen über den Hintergrund sind der Behörde aber noch nicht bekannt. Die Bundesanstalt, die den Ausbau koordiniert, hofft darauf, bald weitere Informationen zu erhalten. „Wir wollen wissen, wie es weitergeht“, sagte der Sprecher.

Eine Behausung für 1200 Soldaten und Angehörige

Das Neubauprojekt bei Grafenwöhr soll nach den bisherigen Planungen bis 2010 fertig werden und der Abschluss des Ausbaus des größten US-Militärstandorts in Europa sein. In die 300 Einfamilienhäuser sollten insgesamt rund 1200 US-Soldaten und Angehörige einziehen.

Nach der Nachricht von der Pleite der Firma PPREF/4FG hat die mit der Erschließung des Areals beauftragte Baufirma sofort sämtliche Arbeiter abgezogen. Wie und wann es weiter geht, kann derzeit keiner der Beteiligten sagen.

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