Playoffs: Cassivi sei Dank

Keeper hext Tiger zum 2:1-Sieg in Frankfurt. Jetzt gegen Mannheim. Handbruch: Aus für King
von  Abendzeitung
Fels in der Brandung: Auch im größten Gewühl vor seinem Kasten behielt Tiger-Keeper Frederic Cassivi (verdeckt) den Überblick und hielt den Sieg in Frankfurt fest.
Fels in der Brandung: Auch im größten Gewühl vor seinem Kasten behielt Tiger-Keeper Frederic Cassivi (verdeckt) den Überblick und hielt den Sieg in Frankfurt fest. © bayernpress

Keeper hext Tiger zum 2:1-Sieg in Frankfurt. Jetzt gegen Mannheim. Handbruch: Aus für King

FRANKFURT Insolvenz, Zukunftsängste – ach was! Die von widrigen äußeren Umständen arg gebeutelten Nürnberger Eishockey-Profis haben gestern ein echtes Ausrufezeichen gesetzt und 48 Stunden nach dem 4:3-Heimsieg gegen Ingolstadt auch das „Endspiel“ (Trainer Andreas Brockmann) in Frankfurt 2:1 (0:0, 0:1, 2:0) gewonnen.

"Meine Leistung ist doch nicht so wichtig, nur das Team zählt.“

Lohn der finalen Schwerstarbeit: Platz fünf und die direkte Qualifikation für die Playoffs, wo die Tigers im Viertelfinale (best of seven) ab 13. März auf den Erzrivalen Mannheim treffen. Hätten die Noris-Cracks nur zwei Tore mehr geschossen, wären sie sogar vor den punktgleichen Adlern auf Rang vier ins Ziel gekommen – und hätten zuerst Heimrecht gehabt.

Dass es gestern nach 0:1-Rückstand (28. Jason Young bei 3:5-Unterzahl) noch zum Happy End gereicht hat, lag vordergründig am „unglaublichen Willen“ (Brockmann), den die Tiger-Meute um die unermüdlich kämpfenden Leeb-Brüder an den Tag legten, an Alain Nasreddine und Andre Savage, die jeweils bei Überzahl und mit Gewalthämmern im Schlussakt das Spiel noch drehten (45., 47.). Und vor allem am phantastisch haltenden Frederic Cassivi. „Er hat den Unterschied ausgemacht“, stellte Lions-Coach Rich Chernomaz sachlich richtig fest. Der so gelobte Tigers-Keeper war nach der Schluss-Sirene zwar „richtig happy“, wehrte die Schulterklopfer aber bescheiden ab: „Meine Leistung ist doch nicht so wichtig, nur das Team zählt.“

Das zählte gestern gleich drei Leistungsträger weniger: Nach Petr Fical (Rückenprellung) mussten nämlich auch noch Nationalverteidiger Martin Ancicka (Kniebeschwerden) und Scott King passen. Nürnbergs Topscorer hatte sich am Freitag das linke Handgelenk gebrochen und war am Samstag operiert worden – Saison beendet.

"Vom Kader her ist Mannheim klarer Favorit"

King wird den Tigern in den Playoffs gewaltig fehlen. Das weiß auch Brockmann. „Nürnberg gegen Mannheim – das ist schon eine extreme Rivalität", weiß der Bandenchef der Tiger. „Wir haben in der Punkterunde zwar alle vier Spiele gegen die Adler gewonnen, aber in den Playoffs ist das eine ganz andere Situation. Vom Kader her ist Mannheim klarer Favorit. Da müsste schon alles top für uns laufen, wenn wir weiterkommen wollen.“

Andererseits: Es wäre nicht die erste Überraschung, die die Tiger in dieser Saison abgeliefert haben. Zum Happy End fehlt jetzt eigentlich nur noch das grüne Licht aus dem Rettungsboot. Diese Tiger haben es sich verdient. GS/MR

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