Playmobil steigert Umsatz zum elften Mal in Folge

ZIRNDORF - Der Spielzeughersteller Playmobil aus dem fränkischen Zirndorf hat seinen Umsatz 2010 zum elften Mal in Folge gesteigert und seine Position als Deutschlands Nummer zwei der Branche hinter Lego gefestigt.
Mit den Playmobil-Figuren wurden weltweit 507 Millionen Euro umgesetzt und damit 7 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie Geschäftsführerin Andrea Schauer am Mittwochabend in Zirndorf mitteilte. In der geobra-Brandstätter-Gruppe, zu der auch die Lechuza-Pflanzgefäße und der Playmobil-Freizeitpark gehören, wurde ein Umsatzplus von 7,9 Prozent auf 559 Millionen Euro erzielt.
"Wir freuen uns sehr, weil wir erstmals mit Playmobil die magische Umsatz-Grenze von 500 Millionen Euro überschritten haben - und das alles durch organisches Wachstum", erklärte die Firmen-Chefin. Zudem habe die Gruppe erneut einen zufriedenstellenden Gewinn erzielt. Zahlen wollte Schauer nicht nennen.
Wie schon im Vorjahr wurden 68 Prozent des Playmobil-Umsatzes im Ausland erzielt. Außer in England legten alle Auslandsgesellschaften zu. Am deutlichsten wuchs Playmobil in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland mit einem Umsatzplus von insgesamt 45 Prozent. Im größten Auslandsmarkt Frankreich betrug das Wachstum 5 Prozent.
Stabile Preise im Inland angekündigt
Im laufenden Jahr will die Gruppe ihren Wachstumskurs fortsetzen und ein Umsatzplus im "mittleren einstelligen Bereich" erzielen. Eine Preiserhöhung in Deutschland schloss Schauer aus. Lediglich im Ausland sollen die Preise um ein Prozent angehoben werden.
Zum Wachstum beitragen sollen im laufenden Jahr vor allem die 97 Produktneuheiten, die auf das ganze Jahr verteilt auf den Markt gebracht werden sollen, um die starke Abhängigkeit vom Weihnachtsgeschäft weiter zu verringern. "Wir setzen hier auf Produkte, die weniger als 30 Euro kosten und die sich Kinder von ihrem Taschengeld selbst kaufen können oder die als Mitbringsel zum Geburtstag geeignet sind", sagte Schauer. Hierzu zählen Sammelserien mit Pferden oder Motorrädern und große Überraschungseier.
Als herausragende Neuheiten – für den etwas größeren Geldbeutel - nannte Entwicklungschef Bernhard Hane die Serie "Future Planet", zu der Raumstationen mit Solar-Anlage, Turbojets und Roboter gehören, eine Steinzeithöhle mit Mammuts und Säbelzahntigern und die große Abenteuerschatzinsel mit Piraten und "magischen" Münzen.
Um die steigende Nachfrage nach den Produkten beider Marken decken zu können, wird derzeit am größten Produktionsstandort im fränkischen Dietenhofen eine neue Spritzerei und ein weiteres vollautomatisches Hochregallager errichtet, wie der kaufmännische Geschäftsführer Steffen Höpfner schilderte. Insgesamt sind im laufenden Jahr 58 Millionen Euro für Investitionen vorgesehen, davon 48 Millionen Euro für Deutschland. Neben Dietenhofen fertigt die Gruppe in Malta, Spanien und Tschechien. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs weltweit um 190 auf 3.250. In Deutschland waren 1.758 Menschen beschäftigt (Vorjahr 1.703).
dapd