Playmobil erobert das antike Ägypten

ZIRNDORF - Die faszinierende Hochkultur Ägyptens zählt 2008 zu den Highlights von Playmobil. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse präsentiert der Hersteller geobra Brandstätter mit Sitz in Zirndorf diese und viele weitere spannende Neuheiten.
„Unser großes Thema ist diesmal das antike Ägypten“, verrät Geschäftsführerin Andrea Schauer, „eine Spielwelt, die es so auf dem Markt noch nie gab. Damit wollen wir an den Erfolg unserer Römer anknüpfen, die wir vor zwei Jahren präsentiert haben.“
Die fesselnde neue Spielwelt lässt Kinder in eine mythenumwobene, jahrtausendealte Kultur eintauchen – und wartet mit vielen tollen Einzelheiten auf. Die geheimnisvolle Pyramide etwa birgt aufregende Abenteuer und clevere Funktionen, wie zum Beispiel eine Fallgrube, die Grabräuber abschrecken soll. Das dazu passende Nilschiff ist voll funktionsfähig, und die Figuren sind nach historischen Vorlagen aufwändig gestaltet. Von der Kanope bis zum Skorpion – bei den detailverliebten Produkten wurde einfach an alles gedacht.
Leuchtende Mädchenaugen garantiert das Thema „Traumhochzeit“. Dieses umfasst neben einem blumengeschmückten Brautauto auch einen Hochzeitspavillon sowie eine stattliche Kirche mit Glocken- und Orgelsound. „Hier haben wir direkt auf unser Zielpublikum reagiert“, verrät Schauer. „Uns hatten im Laufe der Zeit so viele Zuschriften erreicht ,Warum gibt’s keine Playmobil-Kirche?’, dass wir die Idee jetzt einfach realisiert haben.“
Polizei-Thema vor allem für die Jungs
Das Polizei-Thema dürfte wohl vor allem den Jungs gefallen. „Natürlich hatten wir die Polizei schon lange im Programm, aber in grün. Jetzt ist blau-silber angesagt“, erklärt die Geschäftsführerin.
Tierklinik, modernes Wohnhaus, eine komplette Schatzinsel zum Mitnehmen und viele weitere spannende Spielwelten stehen außerdem auf dem Playmobil-Portfolio für 2008. Nur eines fehlt – zumindest auf den ersten Blick: Flocke, das Nürnberger Eisbärmädchen. „Wir haben schon lange Eisbären und auch Eisbär-Babys im Programm“, so Schauer, „aber um Flocke wirklich in ihrem vollen Kindchen-Schema abzubilden, müssten wir die Figur total überzeichnen – und das ist einfach nicht unser Stil“, erklärt sie und fügt lächelnd hinzu: „Natürlich kann man aber auch unsere Eisbärenjungen in der Tierpflegestation füttern und betreuen.“
Ebenso wie kreatives, ideenreiches Design und ständige Weiterentwicklung, steht Sicherheit bei Playmobil ganz oben auf der Agenda. Schon seit Jahren werden alle Rohmaterialien und Produkte von der Nürnberger Landesgewerbeanstalt (LGA), einer Tochter des TÜV Rheinland, geprüft. Dies koste zwar im Jahr eine hohe sechsstellige Summe, zahle sich aber langfristig aus. So ist Playmobil bislang von image-schädlichen Rückruf-Aktionen verschont geblieben.
Wirtschaftlich ist Playmobil sehr gut aufgestellt
Auch wirtschaftlich ist Playmobil mit Sitz in Zirndorf sehr gut aufgestellt, konnte von 2006 auf 2007 ein weltweites Umsatz-Wachstum im zweistelligen Prozent-Bereich verzeichnen. „Das zeigt uns, dass Playmobil auch nach all den Jahren weltweit als ein aktuelles Spielzeug aufgefasst wird“, so Schauer stolz. „Es gibt keinen bestimmten Grund für unseren Erfolg“, ist sie sich sicher, „aber wir hinterfragen uns ständig – und das bringt uns weiter.“
Und auch jetzt wird schon wieder am nächsten Erfolg gebastelt und in der Entwicklungsabteilung fleißig getüftelt. Bis zu drei Jahre vergehen von der Idee bis zur Marktreife eines Playmobil-Spielzeugs.
98 Prozent made in Europa
Ungewöhnlich für die Spielwarenbranche: Playmobil wird zu 98 Prozent in eigenen Produktionswerken in Europa hergestellt. Davon ca. 60 Prozent in Dietenhofen (Kreis Ansbach), 30 Prozent werden in Malta, der Rest in Spanien und Tschechien gefertigt. Lediglich elektronische Elemente, wie zum Beispiel Blink- und Soundmodule (zwei Prozent), kommen aus China.
In den vergangenen fünf Jahren investierte Firmengründer Horst Brandstätter über 150 Millionen Euro in den Produktionsbetrieb Dietenhofen.
Im Jahr 2007 beschäftigte die Brandstätter-Gruppe 2861 Mitarbeiter weltweit (2006: 2721), davon in Deutschland 1522 (2006: 1505). Die Brandstätter-Gruppe erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von über 450 Millionen Euro.