Platzt Oennings Erfolgs-Elf?
Abräumer Peter Perchtold verletzte sich im Abschluss-Training, auch Dominik Reinhardt schwächelt. Lob für Charisteas
NÜRNBERG Das Absteiger-Duell Club gegen Rostock wird sich kein Selbstläufer. FCN-Manager Martin Bader warnt: „Das wird eine enge Kiste.“ Damit nicht genug, Club-Trainer Michael Oenning muss eventuell sein eingespieltes und erfolgreiches Team (sieben Punkte aus den letzten drei Spielen) im letzten Heimspiel 2008 ändern. Peter Perchtold droht auszufallen. Der Abräumer vor der Abwehr musste gestern das Training vorzeitig abbrechen. „Peter hat sich beim Spiel im Kreis das rechte Knie verdreht“, vermeldete Oenning gestern kurz vor 16 Uhr nach dem Abschlusstraining mit besorgter Miene.
Oennings Planspiele
Knapp 50 Minuten zuvor hatte sich 24-Jährige verletzt, ließ sich von Physiotherapeut Sven Brechetsbauer neben dem A-Platz behandeln. Brechetsbauer tastete minutenlang das rechte Knie von Perchtold ab und schickte ihn schließlich in die Kabine. „Zum Glück haben wir noch einen ganzen Tag Zeit bis zum Spiel“, hofft Oenning auf eine rasche Genesung seines Schützlings. Sollte Perchtold doch ausfallen, wird Jaouhar Mnari seine Position einnehmen. Oder zieht Oenning Peer Kluge zurück und gibt Marek Mintal wieder eine Bewährungschance?
Oennings zweites Sorgenkind heißt Dominik Reinhardt. Den plagt eine Erkältung, er soll aber auf jeden Fall auflaufen. In Absprache mit dem Trainer durfte der Abwehrspieler gestern vorzeitig in die Kabine. Wieder munter dabei ist dagegen Daniel Gygax nach seinem Muskelfaserriss, im Aufgebot steht der Schweizer aber nicht. Grund laut Oenning: „Ich brauche einen gesunden Gygax in der Rückrunde.“
Flanke, Schuss, Tor - zumindest im Training klappt's
Vorerst aber die drei Zähler gegen Hansa. Oenning setzt dabei vor allem auf Trainings-Ballermann Christian Eigler, der gestern ein paar sehenswerte Kracher in Raphael Schäfers Kasten unterbrachte. „Wir schießen in letzter Zeit viele Tore im Training. Ich kann mich noch an Einheiten vor acht Wochen erinnern, da haben wir ziemlich viele Fahrkarten geschossen. Die Flanken kommen jetzt, wir treffen gut, es hat sich richtig was getan“, lobte Oenning seine Profis.
Sogar Angelos Charisteas bekam gestern eine Streicheleinheit ab. Oenning: „Wenn er so spielen würde, wie er trainiert hat, würde kein Mensch etwas über ihn und seine Leistungen sagen.“ So aber steht Harry seit Wochen massiv in der Kritik und sitzt gegen Rostock als Stürmer Nummer drei nur auf der Bank. Anders als beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams am 9.Februar 2008 (1:1). Angelos kickte 90 Minuten mit, für Ex-Trainer Hans Meyer aber war es das letzte Spiel als Club-Coach. Zwei Tage danach wurde Meyer gefeuert. Das hat Oenning heute, selbst bei einem 1:1, nicht zu befürchten. Die Trainer-Frage ist längst geklärt, Oennings Vertrag mit Laufzeit bis 2009 wird in der Winterpause verlängert. Matthias Hertlein