Platz zwei! Fürther auf Erstliga-Kurs

FÜRTH/MAINZ - Prima Vorstellung! Greuther Fürth siegte beim Aufstiegs-Anwärter Mainz vor 20000 Zuschauern mit Leidenschaft, Kampf und spielerischen Finessen. Die Tore machten Kotuljac und Biliskov.
Greuther Fürth sorgt mit dem 2:1 Überraschungserfolg beim Top-Spiel der Zweiten Liga für Furore und für Aufbruchsstimmung in Richtung Oberhaus. Vom Fürther Aufstieg ist jedenfalls Peter Közle überzeugt. Der Ex-Profi in „Premiere“: „Greuther Fürth traue ich nach diesem Spiel alles zu.“
Nach dem zweiten Sieg im zweiten Rückrundenspiel kletterten die Fürther mit nun 35 Zählern auf Rang zwei und dürfen träumen. SpVgg-Chef Helmut Hack: „Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Überragend, was sie geleistet hat. Wir haben verdient gewonnen.“
Für Erfolgs-Coach Bruno Labbadia, der am letzten Freitag 42 wurde, war der Sieg in Mainz nachträglich ein schönes Geburtstagsgeschenk und ein weiteres, eindrucksvolles Empfehlungsschreiben für die Erste Liga, insbesondere für den HSV, der Labbadia verpflichten will (AZ berichtete).
Mainzer Bruchweg nicht vertiefen
Die Fürther Führungsriege mochte das delikate Thema am Mainzer Bruchweg nicht vertiefen. „Es ist doch klar, dass ein Trainer , der akribisch arbeitet und Erfolg hat, Begehrlichkeiten bei anderen, auch in der Bundesliga weckt“, so Hack. Labbadia: „Ich beteilige mich nicht an Spekulationen. Über mich ist in meiner Karriere schon zu viel spekuliert worden.“
Zum Kandidatenkreis als Huub Stevens-Nachfolger gehört aber auch der Mainzer Jürgen Klopp. Der scherzte vor dem Anpfiff: „Wer heute das Spiel gewinnt, bekommt den Job beim HSV.“ Alles klar, Herr Labbadia?
Auf dem Platz blieben die Fürther auch gestern der Angstgegner für „Kloppo“ und Co. Allerdings half der FSV beim ersten Kleeblatt-Treffer kräftig mit. Keeper Daniel Ischdonat legte nach Daniel Adlungs Weitschuss Aleksandar Kotuljac mit einem verpatzten Abspiel den Ball vor die Füße, der bedankte sich für das Geschenk und netzte aus zwölf Metern ins leere Tor ein (51.). Marino Biliskov holte sich zunächst seine fünfte Gelbe Karte ab und ist gegen Kaiserslautern gesperrt, erzielte dann aber nach einem Freistoß von Adlung per Kopf den 2:1-Siegtreffer (89.).
Ausgleich im Nachschuss
Zwischenzeitlich hatte das Mainzer Winterschnäppchen Isaac Boakye (73.) den Ausgleich im Nachschuss erzielt. Egal. „Bei der Konkurrenz zu gewinnen, ist schon etwas besonderes. Ich Freude mich vor allem über die Art und Weise“, bilanzierte Labbadia und strahlte vor Freude.
Torjäger Stefan Reisinger hätte seinem Coach die hektische Schlussviertelstunde ersparen können, wenn er getroffen hätte. Unmittelbar vor dem FSV-Ausgleich scheiterte er freistehend an Keeper Ischdonat. Kapitän Daniel Felgenhauer war’s egal, er hat die Bundesliga im Blick: „Da brauchen wir nicht um den heißen Brei herumzureden, wenn wir sehen, wo wir stehen.“
Auf Platz zwei nach 19 Spielen.
Matthias Hertlein/A.L.