Plan B: Die Brose Baskets ziehen nach Nürnberg um

Beim Tauziehen um die Übernahme der JAKO Arena durch die Stadt Bamberg werden die Töne lauter. Hauptsponsor Michael Stoschek: „Dann gehen wir“
von  Abendzeitung
„Es könnte die einzige Möglichkeit sein“: Michael Stoschek (re.) und Manager Wolfgang Heyder sprechen offen über den Umzug.
„Es könnte die einzige Möglichkeit sein“: Michael Stoschek (re.) und Manager Wolfgang Heyder sprechen offen über den Umzug. © abendzeitung

Beim Tauziehen um die Übernahme der JAKO Arena durch die Stadt Bamberg werden die Töne lauter. Hauptsponsor Michael Stoschek: „Dann gehen wir“

BAMBERG Darf sich Nürnberg ab Herbst auf Spitzen-Basketball mit den Brose Baskets freuen? Gut möglich. Nehmen die Umzugs-Gerüchte doch immer mehr Gestalt an, da in Bamberg der große Knall um die kurz vor der Insolvenz stehende JAKO Arena droht.

Im „Fränkischen Tag“ kündigt Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafter-Versammlung des Hauptsponsors Brose, an: „Sollte sich das Trauerspiel um die Halle fortsetzen, dann gehen wir nach Nürnberg.“ Auch Wolfgang Heyder, Manager des Meisters und Pokalgewinners, will das nicht mehr ausschließen: „Die Basketball-Bundesliga hat bereits angefragt und will Sicherheit. Deshalb müssen wir uns nach Alternativen umsehen. Wir, inklusive Michael Stoschek, wollen eigentlich gar nicht nach Nürnberg. Aber es könnte die einzige Möglichkeit sein.“

"Wir sind die Geldbringer. Uns müsste man die Füße küssen"

Heyder hat sich bereits nach freien Terminen in der Arena Nürnberger Versicherung erkundigt. „Es wäre kein Problem“, so Heyder gestern, „die Bundesliga- und die EuroLeague-Heimspiele in der Arena auszutragen.“ Danach würden die Bamberger am 27. oder 28. Oktober gegen Olympiakos Piräus und am 15. oder 16. Dezember gegen Real Madrid in Nürnberg rauschende Korbnächte feiern. Bereits vor fünf Jahren hatten die Bamberger in der Noris begeistert. Von zehn Partien in der zweitstärksten Liga der Welt waren neun mit knapp 9000 Zuschauern ausverkauft.

Ob der Umzug von der Regnitz an die Pegnitz vollzogen wird, liegt jetzt am Bamberger Stadtrat, wie Hauptsponsor Michael Stoschek unterstreicht: „Die Stadträte, die sich bisher gegen die Übernahme der Halle durch die Stadt ausgesprochen haben, sollten eine positive Zukunftentscheidung treffen.“

Der Chef des Automobilzuliefers mit 15000 Mitarbeitern an weltweit 46 Standorten und einem Umsatz im letzten Jahr von 2,6 Milliarden Euro wünscht sich eine schnelle Übernahme der JAKO Arena durch die Stadt noch vor der möglichen Insolvenz der Betreibergesellschaft Sabo. Sollte sich die Kommune weigern, könnte ein „Millionengrab“ drohen. „Nicht der Basketball braucht die Halle, sondern die Halle den Basketball. Wir sind die Geldbringer. Uns müsste man die Füße küssen“, so Michael Stoschek, dessen Unternehmen jährlich weit über eine Millionen Euro in den Basketball investiert. Werner Haala

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