Plädoyers im Prozess um Betrug mit Pay-TV-Kennwörtern

Regensburg (dpa/lby) - Mit dem illegalen Verkauf von Abonnements für Bezahlfernsehen (Pay-TV) sollen fünf Männer einen zweistelligen Millionenschaden verursacht haben. Am Montag forderte die Staatsanwaltschaft in dem seit November vor dem Landgericht Regensburg laufenden Prozess Haft- und Bewährungsstrafen.
Bei einem der Angeklagten plädierte die Behörde einem Gerichtssprecher zufolge auf zwei Jahre und neun Monate Haft, die Verteidigung schloss sich der Forderung an. Für einen zweiten forderte die Staatsanwaltschaft zwei Jahre und sechs Monate sowie die Aufhebung des Haftbefehls. Die Verteidiger sahen hier eine Bewährungsstrafe als geboten an. Bei den drei weiteren Angeklagten bewegten sich die Forderungen beider Seiten zwischen einem Jahr und zwei Monaten sowie einem Jahr und acht Monaten Bewährung.
Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg hatte zwei Männern in der Anklage unter anderem Bildung einer kriminellen Vereinigung und Computerbetrug vorgeworfen, den drei weiteren Angeschuldigten Computerbetrug und Ausspähen von Daten.
Die Männer richteten den Ermittlungen zufolge Internetseiten ein, über die sie über mehrere Jahre hinweg sogenannte Cardsharing- und IPTV-Angebote verkauften. Dafür bauten sie eine technische und logistische Infrastruktur auf. Die Abonnenten des illegalen Pay-TV-Angebotes erhielten Zugang zu verschlüsselten TV-Programmen. Die Bande soll etwa 1,6 Millionen Euro illegal verdient haben.