Pizza-Bäcker betrog Fiskus um eine Million!

Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit: Das Landgericht ließ bei dem depressiven Mann (44) Milde walten
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Daniel von Loeper Illustration

Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit: Das Landgericht ließ bei dem depressiven Mann (44) Milde walten

NÜRNBERG Vor zehn Jahren baute er drei florierende Pizzadienste im Großraum Nürnberg auf. Doch den Fiskus betrog Erich B. (44) um eine Million Euro, weil er angeblich wegen Depressionen seine Abgaben nicht zahlen konnte. Am Montag stand der clevere Steuersünder erneut vor dem Nürnberger Landgericht.

Es ging um Hinterziehung in Höhe von 76.000 Euro pro Jahr durch Schwarzarbeit – und erneut um den Steuerbetrug. 2008 war Erich B. deswegen zu zwei Jahren Bewährungsstrafe und 10.080 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Er ging in Revision. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf, verlangte eine Neuverhandlung. Denn es sei offengeblieben, wann Erich B. depressiv gewesen sei.

Am Montag saß der bankrotte Mann wie ein Trauerkloß da, gab sich geständig. Dass er Mitarbeiter teils schwarz bezahlt hatte, sei ihr Wunsch gewesen. Seltsam nur, dass sein Personal ihn auffliegen ließ. Den Fiskus wiederum betrog der tatsächlich depressive Mann mit falschen Rechnungen, um seine Spitzenumsätze von 900.000 Euro im Jahr zu verschleiern. Doch Fahnder rechneten anhand der Mozzarella-Einkäufe die Zahl der verkauften Pizzen hoch.

Jetzt kam Erich B. noch billiger als beim ersten Mal davon: zwei Jahre Bewährung und 7200 Euro Strafe. Denn: Er sei bei all seinen Taten vermindert steuerungsfähig gewesen, so ein Gutachter. cis

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