Pilot nach über 70 Jahren gefunden

Tirschenreuth - Zwei Wochen nach dem Fund eines deutschen Jagdflugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg ist die Identität des 1944 getöteten Piloten geklärt: Die sterblichen Überreste im Wrack stammen von einem 19-jährigen Gefreiten aus Neusorg (Landkreis Tirschenreuth) in der Oberpfalz.
Das sagte der Leiter der zuständigen Deutschen Dienststelle (WASt) in Berlin, Hans-Hermann Söchtig am Freitag. Die Maschine war im Oktober 1944 auf sumpfigem Boden aufgeschlagen und nie geborgen worden. Anders als zunächst angenommen, handele es sich bei dem Jagdflieger nicht um eine ME 109 Messerschmitt, ergänzte Söchtig.
Weder die Seriennummer des Flugzeugwracks noch die Erkennungsmarke des Piloten seien bislang von den dänischen Behörden mitgeteilt worden. Der Gefreite sei unter anderem anhand seiner Unterschrift auf einem Umschlag mit Essensmarken identifiziert worden. Er habe keine Verwandten mehr in Deutschland.
Ein 14-jähriger Schüler und sein Vater hatten das Wrack vor zwei Wochen im dänischen Birkelse gefunden. Die Familie hatte gewusst, dass 1944 ein Flugzeug in der Nähe niedergegangen war. Als der Junge den Zweiten Weltkrieg in der Schule behandelte, beschlossen die beiden, mit einem Metalldetektor danach zu suchen. Als das Gerät ausschlug, begannen Vater und Sohn zu graben. Nach fünf Metern förderten sie das Flugzeugwrack zutage.