Piazolos Plan: Diese Corona-Regeln gelten zum Start ins neue Schuljahr

Am Dienstag beginnt das neue Schuljahr im Freistaat. Corona bestimmt das Lernen weiter: Masken und Tests bleiben an der Tagesordnung - und Kritik.
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Die Schulleiterin der St.-Martin-Schule in Giesing, Barbara Stange Del Carpio, steht im Klassenzimmer. Trotz der sich ausbreitenden Delta-Variante setzt Michael Piazolos Kultusministerium im bald beginnenden Schuljahr auf Präsenzunterricht und mehr Normalität.
Die Schulleiterin der St.-Martin-Schule in Giesing, Barbara Stange Del Carpio, steht im Klassenzimmer. Trotz der sich ausbreitenden Delta-Variante setzt Michael Piazolos Kultusministerium im bald beginnenden Schuljahr auf Präsenzunterricht und mehr Normalität. © picture alliance/dpa

München - Von gelockerten Corona-Vorgaben werden Bayerns Schülerinnen und Schüler am Dienstag, dem ersten Schultag nach den Sommerferien, erst einmal nicht viel spüren. Im Klassenzimmer gilt wieder Maskenpflicht. Obwohl die Delta-Variante des Virus derzeit insbesondere bei jungen Menschen die Infektionszahlen nach oben treibt, vertraut Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) auf ein "dichtes Sicherheitsnetz", wie er gestern in München sagte.

Neue und alte Regeln zum Schulstart:

Wo müssen die Schülerinnen und Schüler Masken tragen? In den "ersten Unterrichtswochen" gilt generell in allen Innenräumen der Schulen wieder die Maskenpflicht. Auch am Arbeitsplatz im Klassenzimmer dürfen Kinder und Jugendliche diese nicht absetzen, sofern sie nicht mindestens eineinhalb Meter vom Sitznachbarn entfernt sind - selbst wenn sie geimpft sind. An Grundschulen reicht eine einfache Mund-Nasen-Bedeckung aus. Ab der fünften Klasse ist eine medizinische Maske das Minimum.

Piazolo forderte die Eltern auf, die Kinder auf jeden Fall in den Tagen vor dem Schulstart noch einmal testen zu lassen - Stichwort Reiserückkehrer.

Die Schnelltests bleiben vorerst

Werden die Kinder weiterhin in der Schule getestet? Die bereits aus dem vergangenen Schuljahr bekannten Schnelltests bleiben. Drei Mal die Woche sollen sich alle Kinder und Jugendlichen selbst testen. Für die Grundschüler sowie Kinder in Förderzentren könnte es ab der zweiten Schulwoche neue Tests geben. Bei ihnen sollen dann PCR-Pooltests, sogenannte Lollitests, zum Einsatz kommen, sobald die logistischen Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums müssten für eine halbe Million Schülerinnen und Schüler aus mehr als 25 000 Klassen an 3300 Standorten täglich die Tests abgeholt und in Labore transportiert werden. Bis dieses System steht, kommen auch in Grundschulen noch die bisherigen Selbsttests zum Einsatz.

Werden auch die Kinder in den Kitas auf diese Weise getestet? In den Kindertagesstätten sind keine Pooltests geplant. Das Sozialministerium setzt auf freiwillige Selbsttests, die die Eltern zu Hause bei ihren Kindern durchführen sollen. Dazu sollen weiterhin Berechtigungsscheine verteilt werden.

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Müssen ganze Schulklassen in Quarantäne, wenn ein Kind positiv getestet wird? Dies soll nach Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) vermieden werden. Symptomfreie Kinder, die als enge Kontaktpersonen möglicherweise dennoch in Quarantäne müssen, sollen diese nach fünf Tagen mit einem negativen Test beenden können. Für vollständig Geimpfte und Genesene gilt keine Quarantänepflicht.

Lehrerverbände bemängeln fehlendes "klares Gesundheitskonzept für unsere Schulen"

Sind die Lehrer mit den Maßnahmen zufrieden? Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände, in der vier Einzelverbände vertreten sind, bemängelt, dass es auch nach drei Corona-Wellen kein "klares Gesundheitskonzept für unsere Schulen" gebe. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bemängelt, dass bislang nicht ausreichend Luftreiniger in den Klassenzimmern zur Verfügung stünden. Obwohl dies seit mehr als einem Jahr diskutiert, vehement gefordert und auch von der Staatsregierung versprochen worden sei, existierten "in der Breite keine technischen Lüftungs- oder Luftfilteranlagen", so die GEW.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hofft indes auch auf eine Impfempfehlung für jüngere Kinder unter 12, sagte er der "Passauer Neuen Presse".

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • SL am 10.09.2021 08:38 Uhr / Bewertung:

    Ein Präsenzunterricht gefährdet nicht nur Schüler, sondern auch die Lehrer. In Ländern, in welchen die Schulen nicht geschlossen waren, gab es ein Massensterben an Corona bei den Lehrkräften

  • Antisöder am 10.09.2021 13:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    Stimmt, und in Ländern wie Dänemark, wo jetzt alle Massnahmen beendet werden, wird bald die Strafe folgen.
    Lehrer und Schüler wird es bald nicht mehr geben und Schuld sind die Covidioten.
    Oder auch nicht, dann gibt es normales kindliches Leben.

  • Antisöder am 10.09.2021 06:18 Uhr / Bewertung:

    Die Rentnerpartei CSU und die FW-Anhängsel wie Piazolo verweigern tausenden Kindern weiterhin einen normalen Schulbertrieb.
    Nicht einmal geimpfte Schüler sind von den Gängeleien ausgenommen.
    Wozu also soll man seine Kinder impfen lassen?
    Es gibt keine Vorteile, sie müssen immer noch mit Maske im Unterricht sitzen.
    Wer jetzt mit Gesundheit argumentiert, Kinder sind von Corona so gut wie ungefährdet. Und die Erwachsenen, die Kinder anstecken können sind mir egal. Wer noch ungeimpft ist, tut das auf eigenes Risiko.
    Lasst endlich den Kindern ein normales Leben!
    Die haben jetzt lange genug für die Alten gelitten.

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