Peter Hofmann: Kranker Star-Tenor wird 65

Der berühmte Wagner-Sänger und Rock-Musiker hat sich ins beschauliche Fichtelgebirge zurückgezogen.
von  Abendzeitung
Der Wagner-Sänger, Rockmusiker und einstige Zehnkämpfer Peter Hofmann ist schwer krank. Am 22. August wir der 65 Jahre alt.
Der Wagner-Sänger, Rockmusiker und einstige Zehnkämpfer Peter Hofmann ist schwer krank. Am 22. August wir der 65 Jahre alt. © dpa

Der berühmte Wagner-Sänger und Rock-Musiker hat sich ins beschauliche Fichtelgebirge zurückgezogen.

BAYREUTH Er verkörperte den Parsifal und das Phantom der Oper, zwei Jahrzehnte stand er im Rampenlicht auf den großen Bühnen der Welt. Dann bekam Peter Hofmann Parkinson. Inzwischen lebt der einstige Startenor, Rockmusiker und Zehnkämpfer zurückgezogen in einer kleinen Gemeinde am Rand des Fichtelgebirges. Am kommenden Samstag wird er 65 Jahre alt.

Wie kaum ein anderer Sänger hatte Hofmann den Spagat zwischen Klassik und Rock-, Pop- sowie Country-Musik geschafft. Auch als Sportler war er erfolgreich: Er war mehrfach hessischer Jugendmeister im Zehnkampf. Nach dem Gesangsstudium debütierte Hofmann 1972 als Tamino in Mozarts „Zauberflöte“. Zwei Jahre später sang er mit sensationellem Erfolg den Siegmund in Richard Wagners „Walküre“, sein Sprungbrett für Bayreuth und die internationale Karriere.

Platin für seine "Rock classics"

Gleichzeitig dazu ging der 32-Jährige als jüngster Parsifal in die Festspielgeschichte ein. 1982 startete der Wagnertenor mit seiner Platin-gekrönten LP „Rock classics“ seine zweite Karriere als Popsänger. Er hatte eine eigene Show mit dem Titel „Hofmanns Träumereien“ und tourte mit internationalen Rockhits, Elvis-Presley-Titeln, deutschsprachigen Songs und später auch Country-Musik durch Europa. In rund 300 Vorstellungen begeisterte er in Hamburg in der Titelrolle des Musicals „Phantom der Oper. 1992 tourte er erneut durch Deutschland.

Als Schauspieler wirkte er 1984 an der Seite von Richard Burton als Tristan-Sänger in der TV-Serie „Wagner“, 13 Jahre später als Old Firehand bei den Bad Segeberger Karl-May-Festspielen mit.

"Die Krankheit stört und zerstört"

1999 bekannte er sich öffentlich zu seiner Parkinson-Erkrankung, startete aber dennoch eine Deutschland- Tournee mit Highlights aus Musical und Pop. „Parkinson. Diese Krankheit passt nicht zu mir. Diese Krankheit passt zu niemanden“ – so überschrieb er sein Engagement für die Parkinson-Forschung, in der Hoffnung, dass die Altersschüttellähmung „schon bald niemandem mehr Grenzen setzen muss“. Seinen täglichen Kampf und den von mehr als 200.000 Leidensgenossen allein in Deutschland beschrieb er mit den Worten: „Sie stört und zerstört. Sie setzt immer enger werdende Grenzen.“

Hofmann, in erster Ehe verheiratet mit der amerikanischen Sängerin Deborah Sasson, gab aufgrund seiner fortschreitenden Erkrankung 2004 offiziell das Ende seiner Karriere bekannt. Am 31. März 2007 heiratete er seine Physiotherapeutin Sabine Zimmerer. Mit ihr hat er eine kleine Tochter. Manfred Präcklein

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