Peter Althof hilft Kids: Boxen für den Schulhof-Frieden

Seit einem Jahr läuft das Projekt „Run and Box“. Es soll Schülern mehr Disziplin, Spaß am Sport und Selbstvertrauen beibringen.
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„Wusch, Wusch, Wusch“ – Peter Althof zeigt seinem Schützling Zeylan (14) beim „Run and Box“-Training, wie man richtig boxt. Technik ist wichtig – noch wichtiger aber sind Diszplin und Respekt.
bayernpress 2 „Wusch, Wusch, Wusch“ – Peter Althof zeigt seinem Schützling Zeylan (14) beim „Run and Box“-Training, wie man richtig boxt. Technik ist wichtig – noch wichtiger aber sind Diszplin und Respekt.
Sie schwitzen für den Erfolg: Die Schüler in der Boxhalle. Rund 30 Kids arbeiten hier jeden Mittwoch an sich und der Fitness.
bayernpress 2 Sie schwitzen für den Erfolg: Die Schüler in der Boxhalle. Rund 30 Kids arbeiten hier jeden Mittwoch an sich und der Fitness.

Seit einem Jahr läuft das Projekt „Run and Box“. Es soll Schülern mehr Disziplin, Spaß am Sport und Selbstvertrauen beibringen.

NÜRNBERG „Wusch, Wusch, Wusch“ sagt Promi-Bodyguard Peter Althof und demonstriert, wie die 15 Kids boxen sollen. Er feuert sie an, als sie auf die Matte an der Wand schlagen – und sie folgen dem blonden Hünen brav, hier in seinem „K1 Fitnesszentrum“ in der Kilianstraße.

Dabei sind das hier Jugendliche, denen gerne der Stempel „Problemkids“ aufgedrückt wird. Von so genannten „Problemschulen“. Die lassen sich doch von niemandem etwas sagen, oder? „Mit der Disziplin hatten wir hier noch nie Probleme“, sagen Peter Althof und Bernhard Nuss synchron. Die beiden sind Mitinitiatoren des Projektes „Run and Box“, das es nun seit rund einem Jahr gibt. Dabei soll Schülern – zunächst nur – der Herschelschule und der Schule Hummelsteiner Weg einmal pro Woche am Nachmittag Sport angeboten werden, unter professioneller Anleitung. Ermöglicht wurde das Projekt der Reihe „Sport nach 1“ von vielen Sponsoren und Nuss’ Verein „You Never Walk Alone“.

Die Motivation ist hoch, bei den Organisatoren wie bei den Sportlern. „Wenn die sehen, dass sie im Boxen etwas leisten können, dann sehen sie, dass sie mit etwas Disziplin auch in der Schule etwas leisten können“, erklärt Promi-Bodyguard Althof das Prinzip, das auch die Persönlichkeitsentwicklung der 6.- 8.-Klässler fördern soll.

Mit Problemen kennt sich Althof aus, was ihn bei den Kids vielleicht so glaubwürdig macht: Er verlor 2005 nach einer Schlägerei seine Lizenz als Bodyguard, rappelte sich langsam wieder auf.

„Wenn die hier rausgehen, sind sie lammfromm"

Jetzt trainiert er unter anderem die Kids – mit dem Vizeweltmeister im Thaiboxen, Ayhan Bostanci. Jede Woche zwei Stunden lang. Nuss übernimmt das Ausdauer- und Lauftraining. „Wir wollen hier keine Schlägereien“, erklärt Nuss. Damit gab es an der Herschelschule immer wieder Probleme. Hier wurde vor zwei Jahren sogar ein Polizist verprügelt. Im krassen Gegensatz dazu steht die Disziplin im Boxzentrum: „Setz Dich bitte aufrecht hin“, schnauzt Althof einen Schüler an, der auf der Matte lümmelt. „Wenn die hier rausgehen, sind die lammfromm und richtig ausgepowert. Wer seine Aggressionen gezielt abbaut, der muss sie nicht an Unschuldigen auslassen“, sagt Bernhard Nuss.

Das bestätigt Uwe Eber, der Jugendsozialarbeiter der Herschel-Schule. „Run and Box ist eine gute Sache. Beim Boxen werden Regeln, Zuverlässigkeit, Ausdauer und Körperbeherrschung vermittelt. Und das vor dem attraktiven Hintergrund einer Boxhalle. Das macht den Jungs dann auch Spaß.“ Das Ergebnis: Der Umgang auf dem Pausenhof sei viel respektvoller geworden.

Das kann auch der 14-jährige Zeynal bestätigen. „Das macht hier echt Spaß und bringt auch was.“ Die Schüler würden nun Probleme miteinander bereden, bevor an der Schule die Fäuste fliegen. mm

Hier finden Sie eine Bilderstrecke über das Projekt.

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