Peinlicher Auftritt beim BR- Fasching: Was war los mit KKK?

Vernichtende Kritiken für Kult-Komiker Klaus Karl-Kraus (58) bei der "Fastnacht in Franken". Selbst die Veranstalter gehen auf Distanz
von  Abendzeitung
Klaus Karl-Kraus als Liebesgott Amor: Kaum ein Gag kam an, kaum eine Pointe saß.
Klaus Karl-Kraus als Liebesgott Amor: Kaum ein Gag kam an, kaum eine Pointe saß. © BR

Vernichtende Kritiken für Kult-Komiker Klaus Karl-Kraus (58) bei der "Fastnacht in Franken". Selbst die Veranstalter gehen auf Distanz

NÜRNBERG Was war bloß mit Klaus Karl-Kraus (KKK) bei der Faschings-Sitzung in Veitshöchheim los? Sein Auftritt vor einem Millionenpublikum – eine einzige Blamage! Sogar die Verantwortlichen des Bayerischen Rundfunks (BR) gehen nach der Darbietung auf Distanz.

Mit jeder Minute, die KKK (58) bei „Fastnacht in Franken“ auf der Bühne stand, näherte sich die Betriebstemperatur in der Festhalle der absoluten Nullgrenze. Kaum ein Gag kam an, kaum eine Pointe saß. Nur noch wenige der 600 Gäste rangen sich am Ende zu einem emotionslosen Höflichkeitsbeifall durch.

Die Vereisung des Spaßfaktors registrierten auch die BR-Gewaltigen, für die der Klamauk in Veitshöchheim das alljährliche Quoten-Highlight ist (siehe Kasten). „Jeder im Saal merkte, dass sein Auftritt nicht ankam“, kommentierte BR-Sprecherin Tanja Schön das misslungene Comeback des Komödianten auf der Faschingsbühne. In den letzten zwei Jahren hatte er eine Pause eingelegt.

Thomas Rex, der BR-Verantwortliche für das Spektakel, versucht, das Desaster mit einem verbalen Spagat zu bewältigen: „Der Auftritt hätte vielleicht für eine Kabarett-Sendung nach 22 Uhr gepasst. Für die Faschingssitzung war sein Beitrag jedenfalls nicht geeignet.“

„Der Typ hat die ganze Sendung versaut“

Dabei zeichnete sich das Malheur bereits im Vorfeld ab. „Die Proben vorher waren noch schlechter als sein Auftritt am Freitagabend“, verriet ein Insider. KKK brachte zwar offensichtlich noch einige kleinere Korrekturen in seinem Programm an, doch die konnten das in den Brunnen gefallene Kind nicht mehr retten.

Sitzungspräsident Bernd Händel registrierte KKKs Darbietung mit versteinertem Gesicht. Zur Qualität von dessen Auftritt wollte er sich nicht äußern: „Unter Kollegen macht man so etwas nicht.“ Dafür legt der Nürnberger Humorist Wert auf die Feststellung, nur für die Moderation verantwortlich zu sein, nicht für das Programm selbst.

So diplomatisch springen Zuschauer nicht mit Klaus Karl-Kraus um. In Internet-Foren fordern sie seinen Rauswurf aus der Sendung: „KKK bitte nicht wieder“. Ein anderer schreibt: „Der Typ hat die ganze Sendung versaut“ – und reiht sich damit nahtlos in andere Frust-Opfer ein: „KKK war nur noch peinlich.“

Hämische Kommentare, nicht unbedingt als Liebes-Experte zu gelten, hat sich KKK indessen selbst zuzuschreiben. Für seine Entscheidung, in Veitshöchheim ausgerechnet in die Rolle von Liebesgott Amor zu schlüpfen und Ministerpräsident Horst Seehofer wegen dessen Berliner Affäre verbal anzurempeln, erntete er kräftigen Spott.

Zu frisch ist noch der vor Gericht ausgetragene Zwist des Erlangers mit dem Ehemann seiner Freundin. In dem Prozess waren auch intimere, ihm nicht immer zum Vorteil gereichende Details aus seinem Liebesleben zur Sprache gekommen.

KKK selbst zeigt sich nach seinem misslungenen Auftritt durchaus zerknirscht. Zur AZ sagte er: „Ich wollte einfach nur etwas Neues ausprobieren, aber das hat nicht geklappt. Ich habe selbst gemerkt, dass der Funke zum Publikum nicht übergesprungen ist. Hinterher ist man halt immer schlauer als vorher.“

Helmut Reister

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