Peinlich: Herrmann und Söder streiten über Polizeipräsident in Mittelfranken

Innenminister Joachim Herrmann und Ministerpräsident Markus Söder streiten über die Besetzung des Chefsessels bei der Polizei in Nürnberg.
von  Helmut Reister
Polizeipräsident Johann Rast.
Polizeipräsident Johann Rast. © dpa

Nürnberg - Erst im November hatte Johann Rast (64) einen Antrag auf Verlängerung seiner Dienstzeit gestellt. Die Idee dazu kam von Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der dies mit "Kontinuität und der Verantwortung bayerischer Spitzenpolizisten" begründete. Rast, der zu Beginn des kommenden Jahres 65 Jahre alt wird und als Vertrauter des Ministers gilt, hätte schon längst in Pension gehen können, ließ sich aber von seinem Studienfreund Herrmann zum Weitermachen überreden.

Inzwischen ist das aber offenbar überholt. Denn der neue Ministerpräsident Markus Söder hat für den Chefsessel im Nürnberger Polizeipräsidium einen anderen auserkoren: Roman Fertinger, ebenfalls kurz vor der Pensionsgrenze und Chef der Polizei in Fürth, wird der neue Mann an der Spitze der mittelfränkischen Polizei. Er gilt als Söder-Vertrauter.

Innenminister Herrmann gab zu verstehen: Antrag wird nicht genehmigt

Wie aus Polizeikreisen zu hören war, hat Johann Rast seinen Antrag auf Dienstzeitverlängerung selbst zurückgezogen. Etwas anderes sei ihm nicht übriggeblieben, da ihm Innenminister Herrmann zu verstehen gegeben haben soll, dass er den Antrag nicht genehmigen werde.

Die Polizeigewerkschaft nennt das politische Ping-Pong-Spiel um diese Personalie einen "peinlichen Vorgang".

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