Pastor aus Oberbayern will Geld verschenken

Alfred Mignon (61), protestantischer Geistlicher aus Otterfing in Oberbayern, hat bei „Wer wird Millionär??“ 125 000 Euro gewonnen und will fast alles davon verschenken.
Köln/Otterfing – In der Sendung, die RTL am Freitagabend zeigte, kündigte der Mann mit weißem Rauschebart und Lederweste an, er werde einen Großteil des Geldes einer Familie mit sieben Kindern geben. Der „Bild“-Zeitung vom Samstag erzählte er noch mehr Details: Er werde nur 15 000 Euro für sich behalten. „Fürs Alter zurücklegen. Die reichen mir.“
Mignon ist evangelisch-methodistischer Pastor. „Das Allerwichtigste für mich ist, dass ich einen Freund aus den Schulden rausholen muss. Er hat eine neunköpfige Familie. Wir reden von 80 000 Euro“, sagte Mignon in der Show, die nach Senderangaben vom Samstag im Schnitt 5,46 Millionen Zuschauer hatte (Marktanteil: 19,7 Prozent).
Das Quiz mit Günther Jauch war am Freitag erneut die meistgesehene Sendung im deutschen Fernsehen. Über die Güte seines Kandidaten konnte Quizmaster Jauch nur staunen: „Das ist ein Grund, richtig fröhlich zu sein.“
Der „Bild“-Zeitung vom Samstag verriet Mignon, warum er so viel verschenkten will „Der Familienvater ist durch eigenen Leichtsinn und fieses Verhalten von Kollegen überschuldet. Er ist Musiker, hat in einem Bläser-Ensemble mitgewirkt. Da haben sie ihn rausgedrängt. Aber da steckt sein ganzes Geld drin. Erst müssen die Schulden weg und dann will ich ihm helfen, sich zu rehabilitieren.“
Das Ehepaar habe sieben Kinder. Drei Kinder habe die Frau aus einer vorherigen Beziehung in die Familie mitgebracht, zwei der Mann. Dann bekam das Paar noch Zwillinge. „Als sie mir von ihren Sorgen erzählten, empfand ich es als meine Pflicht, diesen Menschen zu helfen.“
Dreimal bewarb sich Mignon laut „Bild“-Zeitung bei „Wer wird Millionär?“ Beim dritten Mal wurde er genommen. Die 125 000-Euro-Frage hatte gelautet: „Um ein Hähnchen, ein Hühnchen, eine Stecknadel und eine Nähnadel geht es im Grimm'schen Märchen...?“. Die richtige Antwort war C: „Das Lumpengesindel“.
Danach machte der Pastor Schluss, um die Gewinnsumme nicht zu riskieren.