Parteien streiten um Zukunft der Straßenbahn
Altstadtquerung oder unterirdische Trasse? CSU-Fraktion will die Entscheidung vertagen.
NÜRNBERG Mit der Straßenbahn durch die Sebalder Altstadt oder unterirdisch durch die Südstadt fahren? Gegen diese beiden Varianten macht jetzt die CSU-Stadtratsfraktion mobil.
Klar ist: Die Straßen sind voll und das Netz der Bus- und Bahnlinien hat Lücken. Ein Ausbau des öffentliche Nahverkehrs, vor allem der Ost-West-Verbindung, ist dringend nötig. Um das Wie zu klären, gab die Stadt vor zwei Jahren ein Gutachten in Auftrag. Herausgekommen sind zwei Pläne für die Entwicklung des Nahverkehrs in den nächsten 30 Jahren. Zentrale Vorschläge: die unterirdische Straßenbahn und die Altstadtquerung.
Die Straßen sind voll und das Bus- und Bahn-Netz hat Lücken
Plan 1 sieht eine Trasse durch die Südstadt vor, die zwischen Zabo und Aufseßplatz unterirdisch verlaufen soll. „Absurd und viel zu teuer“, erklärt CSU-Fraktions-Chef Sebastian Brehm. Bleibt Vorschlag 2: eine Straßenbahn durch die nördliche Altstadt - vom Rathenauplatz, vorbei an Rathaus und Hauptmarkt zum Hallertor.
Auch von dieser Idee ist die CSU nicht überzeugt. „Und auch die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen,“ glaubt Brehm und zieht nun die Notbremse: Seine Fraktion will im Verkehrsausschuss die Debatte über die Zukunftspläne vertagen.
Fest steht: Im Ausschuss wird heiß diskutiert werden. Bisher hat die CSU die Planungen mitgetragen. Nun baut die Rathaus-SPD dem Partner eine Brücke: Statt der unterirdischen Trasse solle auch die Variante einer oberirdische Straßenbahn durch die Südstadt geprüft werden, so SPD-Verkehrsexperte Jürgen Fischer. Ob das die CSU überzeugt? Deren Fraktions-Chef Brehm plädiert dafür, die U-Bahn zu sanieren und weiter auszubauen. Die Nahverkehrs-Diskussion beginnt damit vor vorne.lf