Parolen nach einer gefühlten Niederlage

Nürnberg vor einem weiteren Negativrekord- dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte. Doch der Club-Trainer von Heesen meint: „Es ist noch lange nicht das Ende des Tages gekommen".
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Nur vorübergehend fassungslos: Club-Trainer Thomas von Heesen (r.) und sein Assistent Michael Oenning.
Wolfgang Zink Nur vorübergehend fassungslos: Club-Trainer Thomas von Heesen (r.) und sein Assistent Michael Oenning.

Nürnberg vor einem weiteren Negativrekord- dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte. Doch der Club-Trainer von Heesen meint: „Es ist noch lange nicht das Ende des Tages gekommen".

NÜRNBERG Den 200. Heimsieg der Bundesliga-Geschichte verpasst. Schlimmer noch: Mit dem kümmerlichen Pünktchen gegen Bielefeld, einen von jetzt nur noch drei Kontrahenten, auch den psychologisch wichtigen Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Aber es gibt auch, kaum zu glauben, positives aus dem Club-Lager zu berichten. Denn sie wollen sich, versprechen sie zumindest, nicht kampflos ergeben in ihr drohendes Schicksal, das da heißt: Verbannung ins Unterhaus. Es wäre der siebte Abstieg – und damit einer der beinahe zahllosen Negativ-Rekorde in der Vereinsgeschichte.

Nach dem 2:1-Sieg von auf zehn Spieler dezimierte Cottbusser (Igor Mitrewski sah Gelb-Rot) gegen Rostock, hat sich das „Schneckenrennen“ im Tabellenkeller auf Schlusslicht Duisburg (26 Punkte), Rostock, die Cluberer (je 27) und Bielefeld (29) reduziert. „Wir müssen weiterkämpfen“, fordert Abwehrchef Andy Wolf. „Klar ist noch Hoffnung da“, pflichtet ihm Ivan Saenko bei und sieht wie Marek Mintal: „Es wird ein Kampf bis zur allerletzten Minute der Saison.“

Die stellvertretend für alle von Torhüter Daniel Klewer geäußerte „gefühlte Niederlage“ gegen die Ostwestfalen drückt bei den Hauptschuldigen, den Spielern, offensichtlich mehr aufs Gemüt, als beim Trainer. „Es ist noch lange nicht das Ende des Tages gekommen“, bemüht Thomas von Heesen eine seiner Lieblingsfloskeln. „Wir müssen uns eben alles hart erarbeiten,für Hochrechnungen bleibt da keine Zeit.“ Indirekt greift der 46-Jährige dennoch zum Rechenschieber. Vor der nächsten Hürde, der Auswärtspartie bei ebenfalls alles andere als stabilen Dortmundern, sagt von Heesen: „Wir spielen bereits am Freitag, können da für die anderen ein Zeichen setzen.“Wobei es fraglich ist, ob sich Duisburger (gegen Leverkusen), Rostocker (gegen den HSV) oder Bielefelder (gegen Bochum) von irgendetwas auf anderen Plätzen beeindrucken lassen. Von Heesens Kollegen werden es wohl wie er selbst halten: „Wir schauen nur auf uns.“

Optimismus in allen Ehren, der mögliche Totalschaden steckt jedoch auch in den Hinterköpfen. „Das alles ist doch sehr frustrierend“, erklärt Tomas Galasek mehr mit hängenden Schultern denn aufrechten Schrittes. Und reiht sich in die Riege derer ein, die mit der allerletzten Aktion gegen Bielefeld hadern. Mintals Aufsetzer lenkte Bielefelds Schlussmann Rowen Fernandez mit den Fingerspitzen gerade noch an die Latte, Robert Vitteks Nachschuss endete als Rohrkrepierer im Nirgendwo.

„Ich nehme für mich in Anspruch, die Mannschaft perfekt eingestellt zu haben“, lobt sich von Heesen – wenn es schon kein anderer tut – selbst. „Die Entscheidungen auf dem Feld treffen die Spieler“, sagt er über Vitteks Fehlschuss und attestiert dem Stürmer: „Voll draufzuhauen, war falsch. Das ist eine Frage der situativen Klasse.“ Und in Folge dessen hat der nächste Spieltag schon wieder vorentscheidenden Charakter.

Markus Löser, MR, MK

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