Papst-Benedikt-Büste erneut beschmiert

Waren hier Kirchenkenner am Werk? Am vierten Fastensonntag "Laetare" werden in der katholischen Kirche rosafarbene Messgewänder verwendet. Und mit rosa Farbe haben Unbekannte die Büste von Papst Benedikt XVI. in Traunstein besprüht.
von  dpa
Die besprühte Büste von Papst Benedikt in Traunstein.
Die besprühte Büste von Papst Benedikt in Traunstein. © dpa

Traunstein - Erneut ist die Büste des emeritierten Papstes Benedikt XVI. in Traunstein mit Farbe besprüht worden. Über die Bronzeplastik vor der katholischen Pfarrkirche wurde rosa Farbe gesprüht oder gemalt. Bisher lägen keine Erkenntnisse über den oder die Täter vor, teilte die Polizei am Montag mit und bestätigte Medienberichte.

Bei Gottesdienstbesuchern sorgte die verunstaltete Büste am Sonntagmorgen für Aufsehen. Die Vandalen hatten in der Nacht zuvor zugeschlagen.

 

Büste wurde schonmal besprüht

 

Die Farbe Rosa steht unter anderem für die Schwulen- und Lesben-Bewegung. Womöglich war in der Tatnacht aber auch ein Kirchenkenner am Werk. Denn in der katholischen Kirche werden rosafarbene Messgewänder am vierten Fastensonntag "Laetare" verwendet - exakt der Tag nach der Schmiererei. Experten wollten am Montag prüfen, wie die Farbe entfernt werden kann. Über die Höhe des Schadens lagen noch keine Angaben vor.

Die Benedikt-Büste war nur wenige Tage nach ihrer Enthüllung im Sommer 2007 schon einmal besprüht worden - damals mit roter Farbe. Der oder die Täter schrieben "Gott ist an allem schuld" darauf. Der spätere Kardinal und Papst Joseph Ratzinger ging in Traunstein zur Schule. Zusammen mit seinem älteren Bruder Georg feierte er in der Kirche St. Oswald 1951 seine erste Messe als frisch geweihter Priester.

Auch das Papst-Geburtshaus im oberbayerischen Marktl wurde bereits zweimal beschmiert und mit einem beleidigenden Text bemalt, der sich auf den Missbrauchskandal in der katholischen Kirche bezog.

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