Papa Allagui kontra Sami

Vater Leggi hätte seinen Filius lieber im DFB-Dress gesehen und sagt: „Dass er sich für Tunesien entschieden hat, ist für mich ein Schnellschuss“ Der kontert: "Ich bin alt genug, ich weiß schon was ich mache."
von  Abendzeitung
Ein Gewissenskonflikt, aber Sami Allagui hat sich entschieden: Er spielt für Tunesien.
Ein Gewissenskonflikt, aber Sami Allagui hat sich entschieden: Er spielt für Tunesien. © Wolfgang Zink

FÜRTH - Vater Leggi hätte seinen Filius lieber im DFB-Dress gesehen und sagt: „Dass er sich für Tunesien entschieden hat, ist für mich ein Schnellschuss“ Der kontert: "Ich bin alt genug, ich weiß schon was ich mache."

Vater und Sohn-Beziehungen, in den seltensten Fällen laufen sie ohne Querelen ab. Das ist bei Fußballern nicht anders, als in anderen Familien. Bestes Beispiel: Sami Allagui. Fürths Top-Torjäger hat sich jetzt nach langem Hin und Her in Sachen Nationalmannschaft für Tunesien entschieden (AZ berichtete). Besonders seine Eltern sollten sich also Freude, dass ihr Filius ab sofort für ihr Heimatland auflaufen wird. Denkste!

"Der Junge soll sich jetzt ganz auf seinen Verein konzentrieren"

Papa Leggi Allagui ist mit der Entscheidung seines Sohnes überhaupt nicht zufrieden: „Ich bin nicht einverstanden. Für mich ist das ein Schnellschuss von ihm. Doch er ist 22 Jahre alt, muss selber wissen was er tut“, liest der Szene-Gastronom aus dem fernen Düsseldorf via „Express“ seinem Sohn die Leviten. Die Nationalmannschaftskarriere kommt laut Papa Allagui, der seinen Sohn lieber im DFB-Dress gesehen hätte, noch viel zu früh. „Nach den vielen Verletzungen läuft es endlich richtig gut. Der Junge soll sich jetzt ganz auf den Verein konzentrieren.“ Und nicht wie Sami auf die WM 2010. Leggi Allagui: „Mit Tunesien wird das auch nicht leicht. Die müssen sich immerhin gegen Nigeria qualifizieren.“

Samis Konter: „Ich akzeptiere seine Meinung. Aber ich bin alt genug, ich weiß schon was ich mache.“ Auch, dass er sich durch die Doppelbelastung wieder verletzen könnte, so wie es sein Vater befürchtet, glaubt Sami nicht: „Ich habe keine Angst. Ich bin fit. Ich denke eher, dass mich diese Erfahrung weiterbringen wird.“

Sami: "Beim Derby bin ich wieder voll da"

So oder so, die nächsten Wochen werden hart für den Deutsch-Tunesier. Am Sonntag (14 Uhr) geht’s in Fürth gegen den MSV Duisburg, dann ab in den Flieger zum Testspiel der Tunesier gegen Ghana am 19. November und nur drei Tage später steht schon das Franken-Derby gegen den Club an. Gestern zog sich Sami zwar eine kleine Prellung am Schienbein zu, verspricht aber: „Spätestens beim Derby bin ich wieder voll da.“ kk

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