Pannenserie bei Nürnberger U-Bahn reißt nicht ab
Etliche Probleme mit Steuercomputer legen die Automatikzüge lahm.
NÜRNBERG Die Pannenserie bei der automatischen U-Bahn reißt nicht ab. Am Montag wurde die Geduld der Fahrgäste auf den Linien 2 und 3 mehrfach auf die Probe gestellt. Am Vormittag und am Abend ging nichts mehr.
„Das war das Chaos pur“, sagte der Angestellte Martin F., der abends vom Rathenauplatz nach Herrnhütte fahren wollte. „Zuerst warteten wir 45 Minuten. Dann kam ein Zug, der eine Station weiter fuhr. Und dann mussten wir alle wieder aussteigen.“ Dort kam ihm ein eigentlich fahrerloser Zug entgegen, der von einem VAG-Mitarbeiter am Notfahrpult gesteuert wurde.
Eine Person lief im Tunnel!
Das Chaos begann um 15.15 Uhr, als ein defekter Triebwagen auf der U2 nur noch ganz langsam fahren konnte. In der Folge stauten sich die automatischen Züge. Richtig außer Takt geriet der Betrieb dann um 16.15 Uhr. In der Leitstelle schlug das Sicherheitssystem Alarm. Eine Person lief im Tunnel zwischen Maxfeld und Rathenauplatz! „Die Leitstelle musste hier den gesamten Verkehr einstellen“, so VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger. Erst als die Strecke wieder frei war, konnten die Automatik-Züge wieder gestartet werden. Dabei kam es zu weiteren Problemen. Erst am Abend lief der Verkehr wieder.
Bereits am Vormittag erzwang ein Problem mit der Computer-Steuerung ab 9.45 Uhr eine Zwangspause auf der U2 und U3. Im Bahnhof Wöhrder Wiese hatten die Züge keinen Kontakt zum Steuerungs-Computer mehr. Sie mussten von VAG-Mitarbeitern per Hand aus dem Bahnhof gesteuert werden. Diese Störung brachte den kompletten Betrieb außer Takt. Dazu kam, dass gleichzeitig im Bahnhof Rothenburger Straße ein liegengebliebener Zug die Strecke blockierte. Heute will die VAG die Pannen-Serie genau analysieren. Michael Reiner
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